Deutsche Bibelgesellschaft

20. Tag: Markus 11,1-19

In 30 Tagen durch das Markusevangelium

Bibeltext(e)

Markus 11

Jesu Einzug in Jerusalem

1Und als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, bei Betfage und Betanien am Ölberg, sandte er zwei seiner Jünger 2und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt. Und alsbald wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und führt es her! 3Und wenn jemand zu euch sagen wird: Was tut ihr da?, so sprecht: Der Herr bedarf seiner, und er sendet es alsbald wieder her. 4Und sie gingen hin und fanden das Füllen angebunden an einer Tür draußen am Weg und banden’s los. 5Und einige, die da standen, sprachen zu ihnen: Was tut ihr da, dass ihr das Füllen losbindet? 6Sie sagten aber zu ihnen, wie ihnen Jesus geboten hatte, und die ließen’s zu.

7Und sie führten das Füllen zu Jesus und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. 8Und viele breiteten ihre Kleider auf den Weg, andere aber grüne Zweige, die sie auf den Feldern abgehauen hatten. 9Und die vorangingen und die nachfolgten, schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! 10Gelobt sei das Reich unseres Vaters David, das da kommt! Hosianna in der Höhe!

11Und er ging hinein nach Jerusalem in den Tempel und er besah ringsum alles, und spät am Abend ging er hinaus nach Betanien mit den Zwölfen.

Der verdorrte Feigenbaum. Jesus im Tempel

12Und am nächsten Tag, als sie von Betanien weggingen, hungerte ihn. 13Und er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte; da ging er hin, ob er etwas darauf fände. Und als er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit für Feigen. 14Da antwortete Jesus und sprach zu ihm: Nun esse niemand mehr eine Frucht von dir in Ewigkeit! Und seine Jünger hörten das.

15Und sie kamen nach Jerusalem. Und Jesus ging in den Tempel und fing an, hinauszutreiben die Verkäufer und Käufer im Tempel; und die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler stieß er um 16und ließ nicht zu, dass jemand etwas durch den Tempel trüge. 17Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben Jes 56,7: »Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker«? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht. 18Und es kam vor die Hohenpriester und Schriftgelehrten, und sie trachteten danach, wie sie ihn umbrächten. Sie fürchteten sich nämlich vor ihm; denn alles Volk verwunderte sich über seine Lehre. 19Und am Abend gingen sie hinaus vor die Stadt.

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Zum Text
Jesus stellt die gängige Praxis infrage. Dass Händler im Tempel Opfertiere verkaufen, ist nichts Neues – wer hat schließlich Lust, sein Opfertier kilometerweit mit sich zu führen? Das war anstrengend und außerdem konnte jeder anhand der mitgeführten Tiere erraten, was in etwa das Vergehen gewesen sein muss, weswegen geopfert wird. Das mit den Händlern war praktisch, da war man sich einig. Nichtsdestotrotz versteht die Volksmenge, was Jesus sagen will. Sie werden an die Ursprünge erinnert. Worum geht es in der Beziehung zu Gott? Wozu gibt es Gottesdienste? Welchen Auftrag hat die Gemeinde? Wer Fragen nach den Ursprüngen stellt, wird vieles in einem anderen Licht sehen.

Basic Jesus – Jesus und Jerusalem
Jesus’ Einzug in Jerusalem markiert den Höhepunkt seines Lebens. Bisher ist er Anschlägen auf sein Leben immer aus dem Weg gegangen. Hier aber ist er bereit zu sterben (10,33-34). Und das nicht, weil Jerusalem die Hauptstadt Israels ist. Durch sein Sterben in dieser Stadt setzt er Zeichen. Dort starben die alttestamentlichen Propheten (Lk 13,34). Mit seinem Tod identifiziert er sich mit ihnen (Lk 13,33). Zudem stand in Jerusalem der Tempel, in dem Opfer für Gott dargebracht wurden. Da Jesus sein Leben als Sühneopfer für die Schuld der Welt gibt, beendet er damit auch die Gültigkeit des Tempelkults. Vom Ölberg, der laut Sacharja 14,4-5 endzeitliche Bedeutung hat, fährt er schließlich zum Himmel auf (Apg 1,12).

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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