Deutsche Bibelgesellschaft

30. Tag: Matthäus 22,1-22

In 40 Tagen durch das Matthäusevangelium

Bibeltext(e)

Matthäus 22

Die königliche Hochzeit

1Und Jesus fing an und redete abermals in Gleichnissen zu ihnen und sprach: 2Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. 3Und er sandte seine Knechte aus, die Gäste zur Hochzeit zu rufen; doch sie wollten nicht kommen. 4Abermals sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! 5Aber sie verachteten das und gingen weg, einer auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft. 6Die Übrigen aber ergriffen seine Knechte, verhöhnten und töteten sie. 7Da wurde der König zornig und schickte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an.

8Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren’s nicht wert. 9Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet. 10Und die Knechte gingen auf die Straßen hinaus und brachten zusammen alle, die sie fanden, Böse und Gute; und der Hochzeitssaal war voll mit Gästen.

11Da ging der König hinein zum Mahl, sich die Gäste anzusehen, und sah da einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an, 12und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. 13Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn in die äußerste Finsternis! Da wird sein Heulen und Zähneklappern.

14Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.

Die Frage nach der Steuer (Der Zinsgroschen)

15Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, dass sie ihn fingen in seinen Worten, 16und sandten zu ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes. Die sprachen: Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und fragst nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. 17Darum sage uns, was meinst du: Ist’s recht, dass man dem Kaiser Steuern zahlt, oder nicht?

18Da nun Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? 19Zeigt mir die Steuermünze! Und sie reichten ihm einen Silbergroschen. 20Und er sprach zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das? 21Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! 22Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.

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Zum Text
Eines ist sicher: Egal was passiert, es (Vers 8) findet statt. Zwar gibt es nach diesen Ereignissen (Verse 5+7) keine feste Gästeliste mehr, die über dabei sein und nicht dabei sein bestimmt. Und die Einladung wird auch nicht mehr daran (Vers 10b) festgemacht. Aber es gelten immer noch die allseits bekannten Regeln (Vers 11-13). Wer die Einladung annimmt, muss auch bereit sein, die damit verbundene Verantwortung zu übernehmen. Dies ist nicht unmöglich, sondern leicht. Es zeigt sich daran, dass er (Vers 11b) die Ausnahme ist, denn die Kleider wurden vom Gastgeber gestellt! Rückblickend auf Vers 2 bedeutet das: Epheser 4,22-24 und Kolosser 3,8-10.

Basis Jesus – Die staatliche Obrigkeit
Gott legt seinem Sohn in gewisser Weise den Umgang mit der staatlichen Obrigkeit bereits in die Wiege oder besser gesagt in die Krippe. Die ersten Erlebnisse im Leben Jesu sind eng verknüpft mit der Unterordnung seiner Eltern unter den kaiserlichen Befehl, der der Festlegung der Steuerlast dient. Sein Leben lang gerät Jesus nicht mit der staatlichen Obrigkeit (Lukas 23,13-15) in Konflikt. Konsequent also seine Antwort auf die Fangfrage der Pharisäer (Matthäus 22,15-22). Staatliche Unterordnung endet für ihn – und damit für Gott – allerdings dort, wo sie sich grundsätzlich nicht mehr mit Gottes Willen vereinbaren lässt.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.25.2
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