Deutsche Bibelgesellschaft

40. Tag: Lukas 22,39-53

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 22

Jesus in Gethsemane

39Und er ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger. 40Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!

41Und er riss sich von ihnen los, etwa einen Steinwurf weit, und kniete nieder, betete 42und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! 43[Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. 44Und er geriet in Todesangst und betete heftiger. Und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen.]

45Und er stand auf von dem Gebet und kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend vor Traurigkeit 46und sprach zu ihnen: Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt!

Jesu Gefangennahme

47Als er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar; und einer von den Zwölfen, der mit dem Namen Judas, ging vor ihnen her und nahte sich Jesus, um ihn zu küssen. 48Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du den Menschensohn mit einem Kuss? 49Als aber, die um ihn waren, sahen, was geschehen würde, sprachen sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? 50Und einer von ihnen schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. 51Da sprach Jesus: Lasst ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.

52Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die zu ihm hergekommen waren: Ihr seid wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen ausgezogen? 53Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen, und ihr habt nicht Hand an mich gelegt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.

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Basic Christsein: Gebet (II)
Jesus zog sich selbst immer wieder zum Beten zurück, besonders in entscheidenden Situationen. Sicher hat er mit dem Vater besprochen, wer seine 12 Jünger sein sollten (Lukas 6,12-13); und auch jetzt, wo ihm sein letzter Gang bevorsteht, in diesem Moment absoluter Schwachheit, sucht er den intensiven Kontakt mit ihm und betet voller Todesangst (Vers 42). Wiederum stimmt er sich ab mit Gottes großem Plan und legt sein Leben voller Vertrauen in die Hand des Vaters. Im Gebet empfängt er die Kraft, seinem qualvollen Ende ins Gesicht zu sehen. Für die Jünger wäre dieses intensive und stärkende Finetuning ebenso nötig gewesen, doch sie schlafen (Verse 40+46). Nur gut, dass Jesus auch das vorausgesehen hat (Vers 32).

Zum Text
Wie unterschiedlich Jesus und seine Jünger reagieren – dass etwas Schlimmes bevorstand, war ja schon vorher allen Beteiligten klar (Verse 39+46). Was tut Jesus, was seine Jünger? Warum reagieren sie so unterschiedlich? Liegt es an der Vorbereitung (Verse 41-44)? Schließlich sollte man erwarten, dass es eher Jesus ist, der heftig reagiert – immerhin geht es bei ihm im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod! Er aber bleibt ruhig, bügelt sogar den Fehler eines Freundes aus (Verse 50-51). Dass der ganze Auftritt total übertrieben ist, ist klar (Verse 52-53). Mit einem Kuss verraten, mit Schwertern bedroht und Jünger, die keine wirkliche Hilfe sind – na toll!

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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