Deutsche Bibelgesellschaft

41. Tag: Lukas 22,54-71

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 22

Die Verleugnung des Petrus

54Sie ergriffen ihn aber und führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne. 55Da zündeten sie ein Feuer an mitten im Hof und setzten sich zusammen; und Petrus setzte sich mitten unter sie. 56Da sah ihn eine Magd im Licht sitzen und sah ihn genau an und sprach: Dieser war auch mit ihm. 57Er aber leugnete und sprach: Frau, ich kenne ihn nicht. 58Und nach einer kleinen Weile sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer von denen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin’s nicht.

59Und nach einer Weile, etwa nach einer Stunde, bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, dieser war auch mit ihm; denn er ist auch ein Galiläer. 60Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn. 61Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des Herrn Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 62Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.

Jesu Verspottung

63Die Männer aber, die Jesus gefangen hielten, verspotteten ihn und schlugen ihn, 64verdeckten sein Angesicht und fragten: Weissage, wer ist’s, der dich schlug? 65Und viele andere Lästerungen sagten sie gegen ihn.

Jesus vor dem Hohen Rat

66Und als es Tag wurde, versammelte sich der Rat der Ältesten des Volkes – Hohepriester und Schriftgelehrte –, und sie führten ihn vor ihren Hohen Rat 67und sprachen: Bist du der Christus, so sage es uns! Er sprach aber zu ihnen: Sage ich’s euch, so glaubt ihr’s nicht; 68frage ich aber, so antwortet ihr nicht. 69Aber von nun an wird der Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes. 70Da sprachen sie alle: Bist du denn Gottes Sohn? Er sprach zu ihnen: Ihr sagt es, ich bin es. 71Sie aber sprachen: Was bedürfen wir noch eines Zeugnisses? Wir haben’s selbst gehört aus seinem Munde.

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Zum Text
»Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie dieser!« – Kommt dir dieses Gebet irgendwie bekannt vor (Lukas 18,11)? Macht es klick? Stichwort »Pharisäercontest«? Genau! Wenn man den heutigen Text liest, ist man verleitet, innerlich ein ähnliches Gebet zu sprechen. So was Dummes (Verse 56-60) würde uns ganz sicher nicht passieren. Oder? Besonders nachdem diese Situation ja nicht unvorbereitet aufgetreten ist (Vers 61)! Falls du mit Jesus unterwegs bist: Gab es bei dir auch Situationen, wo du drauf und dran warst, wie Petrus zu antworten? Oder es vielleicht sogar getan hast? Mit ähnlichem Resultat (Vers 62)? Lies Johannes 21,15-17. Es muss nämlich nicht mit Tränen enden!

Basic Jesus: Jesus und Petrus
Petrus war einer der ersten beiden Jünger und hatte von Anfang an eine herausragende Position im Jüngerkreis inne. Er war mutig, überschätzte sich dabei aber oft selbst. Als einziger Jünger macht er einige Schritte auf dem Wasser, bricht dann aber ein. Er hat erstaunliche Lichtblicke, kann im nächsten Moment aber völlig verkehrt liegen (Matthäus 16,16-19+22-23). Obwohl er Jesus verspricht, ihn nie zu verlassen, flieht er bei der Verhaftung und leugnet sogar, ihn zu kennen. Dennoch gibt Jesus ihn nicht auf. Er geht ihm nach und erscheint ihm persönlich nach seiner Auferstehung. Er vergibt ihm und baut ihn wieder auf (Johannes 21,15-17). Ganz nach Plan wird Petrus so der führende Mann der ersten Gemeinde.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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