Deutsche Bibelgesellschaft

39. Tag: Lukas 22,1-38

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 22

Kapitel 22,1–24,53

1Es war aber nahe das Fest der Ungesäuerten Brote, das Passa heißt. 2Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie ihn töten könnten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk.

Der Verrat des Judas

3Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. 4Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihnen Jesus überantworten könnte. 5Und sie wurden froh und kamen überein, ihm Geld zu geben. 6Und er sagte es zu und suchte eine Gelegenheit, dass er ihn an sie ausliefere ohne Aufsehen.

Das Abendmahl

7Es kam nun der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem man das Passalamm opfern musste. 8Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passalamm, damit wir’s essen. 9Sie aber fragten ihn: Wo willst du, dass wir’s bereiten? 10Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Wasserkrug; folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht, 11und sagt zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist die Herberge, in der ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern? 12Und er wird euch einen großen Saal zeigen, schön ausgelegt; dort bereitet das Mahl. 13Sie gingen hin und fanden’s, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passalamm.

14Und als die Stunde kam, setzte er sich nieder und die Apostel mit ihm. 15Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen, ehe ich leide. 16Denn ich sage euch, dass ich es nicht mehr essen werde, bis es erfüllt wird im Reich Gottes. 17Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch; 18denn ich sage euch: Ich werde von nun an nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gottes kommt.

19Und er nahm das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. 20Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!

21Doch siehe, die Hand meines Verräters ist mit mir am Tisch. 22Denn der Menschensohn geht zwar dahin, wie es beschlossen ist; doch weh dem Menschen, durch den er verraten wird! 23Und sie fingen an, untereinander zu fragen, wer es wohl wäre unter ihnen, der das tun würde.

Gespräche mit den Jüngern

24Es erhob sich auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Größte gelten sollte. 25Er aber sprach zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und ihre Machthaber lassen sich Wohltäter nennen. 26Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste und der Vornehmste wie ein Diener. 27Denn wer ist größer: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist’s nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener.

28Ihr aber seid’s, die ihr ausgeharrt habt bei mir in meinen Anfechtungen. 29Und wie mir mein Vater das Reich bestimmt hat, so bestimme ich für euch, 30dass ihr essen und trinken sollt an meinem Tisch in meinem Reich und sitzen auf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels.

31Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen. 32Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dann umkehrst, so stärke deine Brüder. 33Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. 34Er aber sprach: Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst.

35Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr je Mangel gehabt? Sie sprachen: Nein, keinen. 36Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch eine Tasche, und wer’s nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert. 37Denn ich sage euch: Es muss das an mir vollendet werden, was geschrieben steht Jes 53,12: »Er ist zu den Übeltätern gerechnet worden.« Denn was von mir geschrieben ist, das hat ein Ende. 38Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.

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Basic Christsein: Abendmahl
Das Passamahl (Vers 14) erinnerte daran, dass Gott sein Volk Israel bei seinem Gericht über die Ägypter verschont hatte (hebräisch »pasach« = überspringen), weil sie das Blut eines geschlachteten Lammes an ihre Türpfosten gestrichen hatten (2Mose 12,13). Jesus gibt dieser Feier eine neue Bedeutung. Das Brot steht für ihn als den leidenden Gottesknecht (Jesaja 53), der sein Leben freiwillig in den Tod gibt. Der Weinbecher steht für sein Blut, das er wie ein Passalamm zur Rettung der Menschen am Kreuz vergießt und mit dem er den neuen Bund (Jeremia 31,31-34; siehe 3. Tag) besiegelt. Die Jünger sollen dieses Mahl miteinander feiern (Abendmahl), sich an all das erinnern und sich über die geschehene Rettung und auf die ewige Gemeinschaft mit Jesus freuen.

Zum Text
Es muss krass sein, von einem engen Verbündeten verraten zu werden. Jesus ergeht es genauso. Wer oder was ist in den »Freund« gefahren? – Vers 3 gibt Antwort. Wirklich übel ist, dass der Typ so dreist ist, sich weiter in Jesu Nähe aufzuhalten. Als ob nichts los wäre. Aber Jesus weiß genau, wie der Hase läuft, und macht das Ganze direkt zum Thema (Verse 21-22). Was sagen dir die Spekulationen der Jünger (Vers 23) über den Verräter? War er schon immer auffällig und suspekt? Das Lob Jesu in Vers 28 gilt jedenfalls auch ihm; die gewinnbringende Aktion (Verse 5-6) hat ihn jedoch für Jesu Jobangebot (Verse 29-30) disqualifiziert.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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