Deutsche Bibelgesellschaft

19. November

Die Jahresbibel

Bibeltext(e)

Psalm 78

65Da erwachte der Herr wie aus dem Schlaf,

wie ein Starker, der vom Wein fröhlich ist,

66und schlug seine Feinde zurück

und hängte ihnen ewige Schande an.

67Er verwarf das Zelt Josefs

und erwählte nicht den Stamm Ephraim,

68sondern erwählte den Stamm Juda,

den Berg Zion, den er liebt.

69Er baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen,

wie die Erde, die er gegründet hat für immer,

70und erwählte seinen Knecht David

und nahm ihn von den Schafhürden;

71von den säugenden Schafen holte er ihn,

dass er sein Volk Jakob weide und sein Erbe Israel.

72Und er weidete sie mit aller Treue

und leitete sie mit kluger Hand.

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Hiob 28

Das Lied von der Weisheit Gottes

1Es hat das Silber seine Gänge und das Gold seinen Ort, wo man es läutert. 2Eisen bringt man aus der Erde, und aus dem Gestein schmilzt man Kupfer. 3Man macht der Finsternis ein Ende, und bis ins Letzte erforscht man das Gestein, das im Dunkel tief verborgen liegt. 4Man gräbt einen Schacht fern von da, wo man wohnt; vergessen, ohne Halt für den Fuß, hängen und schweben sie, fern von den Menschen. 5Man zerwühlt wie Feuer unten die Erde, auf der doch oben das Brot wächst. 6Man findet Saphir in ihrem Gestein, und es birgt Goldstaub. 7Den Steig dahin hat kein Geier erkannt und kein Falkenauge gesehen. 8Das stolze Wild hat ihn nicht betreten, und kein Löwe ist darauf gegangen. 9Auch legt man die Hand an die Felsen und gräbt die Berge von Grund aus um. 10Man bricht Stollen durch die Felsen, und alles, was kostbar ist, sieht das Auge. 11Man wehrt dem Tröpfeln des Wassers und bringt, was verborgen ist, ans Licht. 12Wo will man aber die Weisheit finden? Und wo ist die Stätte der Einsicht?

13Niemand weiß, was sie wert ist, und sie wird nicht gefunden im Lande der Lebendigen. 14Die Tiefe spricht: »In mir ist sie nicht«; und das Meer spricht: »Bei mir ist sie auch nicht.« 15Man kann nicht Gold für sie geben noch Silber darwägen, sie zu bezahlen. 16Sie kann mit Gold aus Ofir nicht aufgewogen werden, nicht mit kostbarem Onyx und Saphir. 17Gold und edles Glas kann man ihr nicht gleichachten noch sie eintauschen um güldnes Kleinod. 18Korallen und Kristall achtet man gegen sie nicht; ein Beutel voll Weisheit ist mehr wert als Perlen. 19Topas aus Kusch wird ihr nicht gleichgeschätzt, und das reinste Gold wiegt sie nicht auf. 20Woher kommt denn die Weisheit? Und wo ist die Stätte der Einsicht?

21Sie ist verhüllt vor den Augen aller Lebendigen, auch verborgen den Vögeln unter dem Himmel. 22Der Abgrund und der Tod sprechen: »Wir haben mit unsern Ohren nur ein Gerücht von ihr gehört.« 23Gott weiß den Weg zu ihr, er allein kennt ihre Stätte. 24Denn er sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist. 25Als er dem Wind sein Gewicht gegeben und dem Wasser sein Maß gesetzt, 26als er dem Regen ein Gesetz gegeben hat und dem Blitz und Donner den Weg: 27Damals schon sah er sie und verkündigte sie, bereitete sie und ergründete sie 28und sprach zum Menschen: Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und meiden das Böse, das ist Einsicht.

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Matthäus 20

Von den Arbeitern im Weinberg

1Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter anzuwerben für seinen Weinberg. 2Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg.

3Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere auf dem Markt müßig stehen 4und sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist. 5Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe. 6Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere stehen und sprach zu ihnen: Was steht ihr den ganzen Tag müßig da? 7Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand angeworben. Er sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg.

8Als es nun Abend wurde, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und fang an bei den letzten bis zu den ersten. 9Da kamen, die um die elfte Stunde angeworben waren, und jeder empfing seinen Silbergroschen. 10Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und sie empfingen auch ein jeder seinen Silbergroschen. 11Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn 12und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, doch du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und die Hitze getragen haben.

13Er antwortete aber und sagte zu einem von ihnen: Mein Freund, ich tu dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir einig geworden über einen Silbergroschen? 14Nimm, was dein ist, und geh! Ich will aber diesem Letzten dasselbe geben wie dir. 15Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein ist? Siehst du darum scheel, weil ich so gütig bin?

16So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.

Die dritte Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung

17Und Jesus zog hinauf nach Jerusalem und nahm die zwölf Jünger beiseite und sprach zu ihnen auf dem Wege: 18Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überantwortet werden; und sie werden ihn zum Tode verurteilen 19und werden ihn den Heiden überantworten, damit sie ihn verspotten und geißeln und kreuzigen; und am dritten Tage wird er auferstehen.

Vom Herrschen und vom Dienen

20Da trat zu ihm die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen, fiel vor ihm nieder und wollte ihn um etwas bitten. 21Und er sprach zu ihr: Was willst du? Sie sprach zu ihm: Lass diese meine beiden Söhne sitzen in deinem Reich, einen zu deiner Rechten und den andern zu deiner Linken. 22Aber Jesus antwortete und sprach: Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sprachen zu ihm: Ja, das können wir. 23Er sprach zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten und Linken zu geben steht mir nicht zu. Das wird denen zuteil, für die es bestimmt ist von meinem Vater.

24Als das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. 25Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. 26So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; 27und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, 28so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.

Die Heilung von zwei Blinden bei Jericho

29Und als sie aus Jericho hinauszogen, folgte ihm eine große Menge. 30Und siehe, zwei Blinde saßen am Wege; und als sie hörten, dass Jesus vorüberging, schrien sie und sprachen: Ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich unser! 31Aber das Volk fuhr sie an, dass sie schweigen sollten. Doch sie schrien noch viel mehr und sprachen: Ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich unser!

32Jesus aber blieb stehen, rief sie und sprach: Was wollt ihr, dass ich für euch tun soll? 33Sie sprachen zu ihm: Herr, dass unsere Augen aufgetan werden. 34Und es jammerte Jesus und er berührte ihre Augen; und sogleich wurden sie sehend, und sie folgten ihm nach.

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Deutsche Bibelgesellschaftv.4.25.2
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