Peru
In Armut lebende Kinder
mit dem Wort Gottes erreichen
Elio (10 Jahre) nimmt am Projekt „Brot des Lebens“ der Peruanischen Bibelgesellschaft teil und hat seine erste eigene Bibel erhalten: „Ich war sehr überrascht, weil ich noch nie in meinem Leben ein Buch geschenkt bekommen habe – und dann gleich so ein besonderes mit Geschichten über Jesus! Ich bin sehr froh, dass ich mit dabei sein darf und wir viele Geschichten aus der Bibel lesen“, erzählt Elio. „Mir gefällt besonders, dass Gott uns unsere Schuld vergibt, wenn wir Fehler gemacht haben. Ich verpasse nie eine Kinderbibelstunde, denn hier kann ich noch so viel über Jesus lernen.“
Ein Höhepunkt der Woche
Elio kommt aus Huaccaycancha im Andenhochland nahe der Stadt Cusco. Unter der indigenen Bevölkerung und in den ländlichen Gebieten Perus gibt es besonders viele Familien, die in Armut leben. Zusammen mit 60 Kindern seines Dorfes ist Elio bei „Brot des Lebens“ dabei. An den Wochentagen bekommen sie dort ein nahrhaftes Frühstück.
Dieses fällt zu Hause oft aus, weil die Eltern sich keine weitere Mahlzeit leisten können. Am Wochenende wird für die Kinder eine Kinderbibelstunde angeboten. So wie für Elio ist das für viele der Höhepunkt der Woche. „Brot des Lebens“ bietet also ganzheitliche Hilfe. Durch die zusätzliche Mahlzeit am Tag wird der physische Hunger gestillt. Und wenn die Kinder biblische Geschichten hören, gemeinsam singen, beten und spielen, dann ist das die Nahrung, die ihre Kinderseele braucht. Eine Mitarbeiterin im Projekt sagt: „Uns ist beides wichtig, die Kinder körperlich und seelisch zu nähren und zu versorgen. Sie erfahren so unsere Fürsorge und Gottes Liebe.“
Peru: Land und Leute
- 32,97 Mio. Einwohner
- 94% Christen
- 20,6 % leben in Armut
Nach neuesten Zahlen lebt ein Fünftel der Menschen in Peru in Armut, so wie Elios Familie.
Manche Familien sind so arm, dass ihre Kinder vor und nach der Schule arbeiten müssen, um zum Lebensunterhalt beizutragen. Das betrifft etwa ein Drittel der peruanischen Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren. Sie verdienen zum Beispiel Geld bei der Ernte von Reis, Zuckerrohr, Baumwolle oder Kaffee. Das Leben am Existenzminimum ist eine große Last. Mitarbeitende der christlichen Kirchen in Peru haben sich gefragt: Wie können wir solchen Kindern helfen und ihnen außerdem von Gott erzählen? Als Antwort auf diese Frage hat die Peruanische Bibelgesellschaft das Projekt „Brot des Lebens“ entwickelt.
Wie ein Fest
„Die wöchentliche Kinderbibelstunde ist für die Kinder wie ein Fest“, sagt Mitarbeiterin Damaris. „Wir freuen uns sehr, dass sich viele für ein Leben in der Nachfolge Jesu entscheiden. Darüber hinaus verbessern sich durch den zusätzlichen Imbiss am Morgen ihre Leistungen in der Schule.
Durch Zusatzangebote wie Sport und Hausaufgabenbetreuung unter der Woche erhalten die Kinder viel Zuwendung. Die brauchen sie dringend! Durch die gemeinsame Zeit bei ‚Brot des Lebens‘ lernen sie feste Abläufe kennen und entwickeln nebenbei einen Sinn für Ordnung und Hygiene.“
Das Projekt im Überblick
- Kinderbibelstunden und Frühstück werden von Mitarbeitenden und Freiwilligen aus Kirchen und christlichen Organisationen durchgeführt.
- Die Peruanische Bibelgesellschaft stellt Bibeln, biblisches Material und Nahrungsmittel bereit.
- 35 Projektorte: in der Hauptstadt Lima (5), in der Region Cusco (14), beim Volk der Ashaninka (8) und beim Volk der Shipibo (8)
- 1600 Kinder werden dauerhaft unterstützt.
Bei den Shipibo im Regenwald Perus
Samuel Romaina ist Pastor beim Volk der Shipibo-Conibo: „Wir Shipibo haben sehr unter Covid-19 gelitten. Wir sind dankbar, dass das Projekt ‚Brot des Lebens‘ in dieser schwierigen Zeit Freude in unsere Herzen gebracht hat. Unsere Freude kommt aus dem Wort Gottes.
Unsere Kinder gewinnen durch die biblischen Geschichten Lebensmut, Selbstvertrauen und innere Kraft, um ihr Leben und ihre Beziehungen Schritt für Schritt zu verbessern. Dieses Jahr haben wir außerdem besonderen Grund zur Freude: Seit 1983 haben wir das Neue Testament in unserer Sprache. Seitdem warten wir auf die Übersetzung des Alten Testaments.
Die Peruanische Bibelgesellschaft kommt nun den Bitten unserer Kirchen nach. Sie hat dieses Jahr mit den Arbeiten zur Übersetzung der vollständigen Bibel begonnen. Ich sehne mich so sehr danach, dass wir die Geschichten des Alten Testaments in unserer Sprache lesen können – der Sprache unseres Herzens.“
So helfen Sie in Armut lebenden Kindern in Peru:
Die Kinder an die Bibel und den christlichen Glauben heranzuführen, ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Doch wer kann schon gut zuhören, wenn der Magen brummt? „Brot des Lebens“ verbindet deshalb die Vermittlung von biblischen Geschichten mit einem täglichen Frühstück.
Weitere von uns unterstützte Projekte in Peru:
- Wissenschaftliche Bibelausgaben für Theologiestudierende und Ausbildungsstätten