Nur Christus steht ein Urteil über Paulus zu
1Dafür soll man uns halten: für Diener von Christus
und Verwalter von Gottes Geheimnissen.
2Nun verlangt man ja von Verwaltern,
dass sie zuverlässig sind.
3Aber mir ist es völlig gleichgültig,
ob ihr oder ein menschliches Gericht mich beurteilt.
Ja, ich beurteile mich nicht einmal selbst.
4Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst.
Aber deswegen gelte ich noch nicht als gerecht.
Nur der Herr kann über mich urteilen.
5Urteilt also nicht schon jetzt.
Wartet, bis der Herr kommt!
Er wird alles ans Licht bringen,
was im Dunkeln verborgen liegt,
und die geheimsten Absichten enthüllen.
Dann wird jeder von Gott gelobt werden,
wie er es verdient.
Das Leiden des Paulus soll die Gemeinde zur Einsicht bringen
6Brüder und Schwestern,
das alles habe ich auf mich und Apollos bezogen.
Das habe ich getan, damit ihr mich besser versteht.
Denn an unserem Beispiel sollt ihr etwas lernen:
Geht in eurer Verkündigung nicht über das hinaus,
was in der Heiligen Schrift steht!
Niemand soll sich wichtig machen
und einen Lehrer gegen den anderen ausspielen.
7Wer gibt dir denn das Recht, so überheblich zu sein?
Was hast du denn, das Gott dir nicht geschenkt hat?
Warum prahlst du damit so,
als ob Gott es dir nicht geschenkt hätte?
8Ihr seid ja schon satt.
Ihr seid ja schon reich geworden.
Ihr seid ja schon ohne mich zur Herrschaft gelangt.
Wärt ihr doch nur tatsächlich zur Herrschaft gelangt.
Dann könnten auch wir zusammen mit euch regieren.
9Ich habe aber den Eindruck,
dass Gott uns, den Aposteln,
den letzten Platz zugewiesen hat.
Wir stehen da wie zum Tod Verurteilte.
Denn wir sollen ein Schauspiel bieten
für die Welt, die Engel und die Menschen.
10Wir sind die Dummen,
weil wir uns zu Christus bekennen.
Aber ihr steht durch eure Verbundenheit mit Christus
als die Klugen da.
Wir sind die »Schwachen«, und ihr seid die »Starken«.
Geachtet seid ihr, und wir werden verachtet.
11Bis zu diesem Augenblick sind wir hungrig und durstig,
in Lumpen gekleidet, geschlagen und heimatlos.
12Wir mühen uns ab,
um unseren Lebensunterhalt zu verdienen.
Wenn wir beschimpft werden, antworten wir mit Segen.
Wenn wir verfolgt werden, ertragen wir auch das.
13Wenn man uns beleidigt, antworten wir freundlich.
Diese Welt behandelt uns wie Abschaum,
wie den letzten Dreck. Das ist bis heute so.
14Ich schreibe das nicht, um euch zu beschämen.
Ich möchte euch nur zur Einsicht bringen –
wie Kinder, die ich liebe!
15Selbst wenn ihr im Glauben an Christus
zahllose Erzieher hättet,
habt ihr doch nicht mehrere Väter.
Als ich euch die Gute Nachricht verkündet habe,
seid ihr durch Christus Jesus meine Kinder geworden.
Paulus schickt seinen Mitarbeiter Timotheus
16Darum bitte ich euch: Nehmt mich zum Vorbild!
17Deshalb habe ich Timotheus zu euch geschickt.
Durch den Herrn ist er für mich wie mein eigener Sohn,
geliebt und zuverlässig.
Er soll euch daran erinnern,
wie ich selbst in Verbundenheit mit Christus Jesus lebe.
Genau das lehre ich auch überall in jeder Gemeinde.
18Einige von euch spielen sich auf und behaupten,
dass ich nicht mehr zu euch kommen würde.
19Doch wenn der Herr es zulässt,
werde ich schon bald wieder zu euch kommen.
Dann werde ich feststellen,
was hinter den Worten dieser Wichtigtuer steckt:
Handeln sie aus der Vollmacht Gottes heraus –
oder nicht?
20Denn das Reich Gottes gründet sich nicht auf Geschwätz,
sondern auf die Vollmacht Gottes.
21Ihr habt die Wahl: Soll ich mit dem Stock zu euch kommen
oder mit Liebe und Freundlichkeit?