Deutsche Bibelgesellschaft

5. Tag: Johannes 3,1-21

In 35 Tagen durch das Johannesevangelium

Bibeltext(e)

Johannes 3

Jesus und Nikodemus

1Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. 2Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. 3Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.

4Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? 5Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. 6Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. 7Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden. 8Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.

9Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie mag das zugehen? 10Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist Israels Lehrer und weißt das nicht? 11Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und ihr nehmt unser Zeugnis nicht an. 12Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage? 13Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn.

14Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, 15auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. 16Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. 17Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

18Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. 19Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. 20Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. 21Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.

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Basic Christsein – Wiedergeburt
An die Wiedergeburt glauben nicht nur Hindus, sondern auch Christen. Für Hindus ist es eine Strafe – sie stecken quasi im Repeat-Modus von Leben und Sterben und kommen nicht raus. Die Wiedergeburt, von der in der Bibel die Rede ist, ist etwas absolut Gutes, nämlich der Start einer persönlichen Beziehung zu Gott. Klingt mystisch? Ist es aber nicht. Letztlich geht es darum, zu erkennen, dass man im Leben immer wieder Mist baut. Diese Dinge trennen uns von Gott. Der will aber gar nicht von uns getrennt sein, sondern ist auf eine innige, lebendige Beziehung aus. Um das zu ermöglichen, hat sich Jesus freiwillig für uns umbringen lassen (siehe 33. Tag). Wer das verstanden hat und die Beziehung will, dem fehlt letztlich nur noch eins, nämlich Gott das auch zu sagen. Und schwups ⋯ 2Korinther 5,17! Gar nicht mystisch, oder?!

Zum Text
Vers 16 ist einer der bekanntesten Verse des Neuen Testaments. Eine krasse Einladung, die Gott sich einiges kosten lässt, nämlich das Leben seines Sohnes. Da sollte man doch erwarten, dass alle Menschen total begeistert sind von solch einem Gott. Und dass sie dieser Einladung liebend gerne folgen. Die Realität sah und sieht ein wenig anders aus (Vers 19). Einen »neutralen Graubereich« gibt es hier nicht, denn keine Reaktion ist gleichbedeutend mit Ablehnung. Und die hat Folgen (Vers 18). Wissend, dass es keinen Graubereich gibt: Wie fällt deine Reaktion auf diese Einladung aus?

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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