Kein Klassiker: 24/52
Die Wahrheit kann manchmal ziemlich nerven. Das erlebt der Apostel Paulus, als er einem regelrechten Quälgeist begegnet. Unterwegs auf seiner zweiten Missionsreise befinden er und seine Mitstreiter sich in der Stadt Philippi. Dort treffen sie auf eine Magd, die einen Wahrsagegeist in sich hat und damit ihren Besitzern eine goldene Nase einbringt. Sie weicht Paulus und seinen Reisegefährten nicht von der Seite und belästigt sie in einem fort. Aber wie tut sie das? Mit der Wahrheit! Denn der Wahrsagegeist, von dem sie besessen ist, hat erkannt, wen er vor sich hat: „Diese Menschen sind Knechte des höchsten Gottes!“ (Apostelgeschichte 16,17) Doch selbst die Wahrheit kann nerven, wenn sie einem auf so penetrante Art unaufhörlich und lautstark um die Ohren geschlagen wird. Und so platzt Paulus nach einigen Tagen schließlich der Kragen. Er befiehlt dem Geist, die Frau zu verlassen. Daraufhin sehen sich die Herren der Magd ihrer Einnahmequelle beraubt und bringen Paulus und seinen Mitstreiter Silas vor den Stadtrichter. Ihre verlogene Anklage, Paulus würde die Stadt in Unruhe versetzen, lässt erkennen: Der Wahrsagegeist ist nicht mehr präsent.
„Die folgte Paulus und uns überall hin und schrie: „Diese Menschen sind Knechte des höchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen.“ (Apostelgeschichte 16,17, Lutherbibel 2017)