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Süß, salzig, sauer, bitter, prickelnd, schmerzhaft: All das vermag die Zunge mit ihren circa 10.000 Geschmacksknospen wahrzunehmen. Mindestens genauso vielfältig sind die Emotionen, die die Zunge bei anderen Menschen bewirken kann. Ein guter Kuss kann wahre Hochgefühle auslösen. Die Zunge kann Worte der Liebe, des Trostes, der Hoffnung formulieren. Aber sie kann auch ein tödliches Feuer sein, ihre scharfen Worte haben die Macht, zutiefst zu verletzen. Ein und dieselbe Zunge ist in der Lage, Liebe und Hass zu verbreiten. Sie ist so klein und kann dennoch sehr großen Schaden anrichten. Der Jakobusbrief weist darauf hin, dass die beiden Seiten nicht zusammenpassen. Er warnt vor der Macht und der Gespaltenheit der Zunge und ermahnt zu guten Worten. Wer die Zunge unter Kontrolle hat, vollbringt ein wahres Meisterstück: „Denn wir verfehlen uns alle mannigfaltig. Wer sich aber im Wort nicht verfehlt, der ist ein vollkommener Mensch“ (Jakobus 3,2).

So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rechnet sich große Dinge zu. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet's an! (Jakobus 3,5, Lutherbibel 2017)

Bibeltext(e)

Die Macht der Zunge

1Nicht jeder von euch, meine Brüder, soll Lehrer werden; da wir doch wissen, dass wir ein desto strengeres Urteil empfangen werden. 2Denn wir verfehlen uns alle mannigfaltig. Wer sich aber im Wort nicht verfehlt, der ist ein vollkommener Mensch und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten.

3Wenn wir den Pferden den Zaum ins Maul legen, damit sie uns gehorchen, so lenken wir ihren ganzen Leib. 4Siehe, auch die Schiffe, obwohl sie so groß sind und von starken Winden getrieben werden, werden sie doch gelenkt mit einem kleinen Ruder, wohin der will, der es führt. 5So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rechnet sich große Dinge zu. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet’s an! 6Auch die Zunge ist ein Feuer. Eine Welt voll Ungerechtigkeit ist die Zunge unter unsern Gliedern: Sie befleckt den ganzen Leib und setzt das ganze Leben in Brand und ist selbst von der Hölle entzündet.

7Denn jede Art von Tieren und Vögeln und Schlangen und Seetieren wird gezähmt und ist gezähmt vom Menschen, 8aber die Zunge kann kein Mensch zähmen, das aufrührerische Übel, voll tödlichen Gifts. 9Mit ihr loben wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bilde Gottes gemacht sind. 10Aus einem Munde kommt Loben und Fluchen. Das soll nicht so sein, meine Brüder und Schwestern. 11Lässt auch die Quelle aus einem Loch Süßes und Bitteres fließen? 12Kann auch ein Feigenbaum Oliven oder ein Weinstock Feigen tragen? So kann auch eine salzige Quelle nicht süßes Wasser geben.

Jakobus 3:1-12LU17Bibelstelle anzeigen

Text im Bild: Die Macht der Zunge

die-Bibel.dev.4.21.9
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