Totenklage
Laute Klagerufe, mit denen die Trauer um einen Verstorbenen zum Ausdruck gebracht wurde.
Die laute Totenklage war im Altertum eines der wichtigen Elemente der Trauer um einen Verstorbenen (Markus 5,38-39). Da der Tote wegen der klimatischen Verhältnisse in der Regel noch am Todestag bestattet wurde, diente sie dazu, den Schmerz auch über das Begräbnis hinaus zum Ausdruck zu bringen und half so bei der Bewältigung des Verlusts, den der Tod bedeutet.
Die Totenklage begann im Trauerhaus, begleitete den Leichenzug und das anschließende Beisammensein der Trauernden. Die Klage der Angehörigen und Freunde konnte durch professionelle Klagefrauen verstärkt werden (Jeremia 9,16; Apostelgeschichte 8,2). Die Klageformen reichten vom unartikulierten lauten Schreien und Wehlauten über die Nennung des Namens bis zu regelrechten Klageliedern, die noch einmal den Verstorbenen lobten. Sie besaßen ein eigenes Versmaß, das den Ruf der Klagefrauen nachahmt, und wurden mitunter auch von Flöten
Die Totenklage wurde begleitet durch andere Ausdrucksformen der Trauer: Man zerriss seine Kleider, man die Todesnachricht erhielt, zog ein Gewand aus Sackleinen an und legte Schuhe und Kopfbedeckung ab. Man rasierte die Haare ab, unterließ das Waschen und Salben
Die Zeit strenger Trauer und damit der Totenklage betrug sieben Tage (1. Mose/Genesis 50,10; 1. Samuel 31,13), für herausragende Persönlichkeiten wie Aaron
(Quelle: BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)