Assyrien / Assyrer
(erstellt: August 2016)
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1. Begriff
Assur / Assyrien als Landesname bezeichnet das nördliche Mesopotamien (→ Tigris
Die Region Assyrien wurde von den Babyloniern zunächst Subartu genannt, ab Assuruballit I. taucht dann der Landes-Name māt Aššur „Land Assur“ auf. Vom griechischen Ἀσσυρίη Assyriē leitet sich dann die Bezeichnung Assyrien ab.
2. Geschichte
2.1. Altassyrische Zeit (20.-18. Jh. v. Chr.)
Die Anfänge Assurs liegen im Dunkeln. Aus dem 3. Jt. v. Chr. sind nur vereinzelte Nachrichten erhalten. Assur, d.h. in dieser Zeit die Stadt Assur mit ihrem unmittelbaren Umland, gehörte zeitweilig zum Reich von Akkad und Ur III (→ Sumer
Einem amurritischen Herrscher, der in der assyrischen Königsliste als Schamschi-Adad I. (ca. 1750-1717) geführt wird, gelang die territoriale Einigung des bis dahin in Einzelfürstentümer zersplitterten Obermesopotamien. Er setzte seine beiden Söhne als Statthalter in Mari (Jasmach-Adad) und Ekallatum (Ischme-Dagan) ein und regierte selbst von seiner neuen Hauptstadt Schubat-Enlil aus. Nach der Eroberung der Stadt Assur übernahm er auch deren Titulaturen. Dieses „Assur“ blieb aber in der ganzen altassyrischen Zeit auf die Stadt mit ihrem Umland sowie die teilweise recht weit entfernten Handelskolonien (s.u.) beschränkt. Nur dort wurde der (alt)assyrische Dialekt des Akkadischen gesprochen. Schamschi-Adads älterer Sohn und Nachfolger Ischme-Dagan wurde schließlich von → Hammurabi
Diese altassyrische Zeit kennzeichnet besonders der Fernhandel und die Anlage regelrechter Handelskolonien, z.B. in Kleinasien. Zentrum der assyrischen Kaufleute dort war Kanisch, heute Kültepe. Auf festen Handelsrouten fand reger Warenaustausch statt, wovon Keilschriftarchive, besonders die aus Kültepe, Zeugnis ablegen.
2.2. Mittelassyrische Zeit (14.-11. Jh. v. Chr.)
In den folgenden Jahrhunderten dominierte in Obermesopotamien das hurritische Mitanni-Reich – auch über Assur. Mit dem Hethiterreich (→ Hethiter
Erst als im 14. Jh. Mitanni zerfiel, insbesondere nach dessen Niederlage gegen den hethitischen Herrscher Schuppiluliuma I. zur Mitte des 14. Jh.s, gelang es Assur-uballit I. (1354-1318), aus dem östlichen Teil des ehemaligen Mitannireiches einen eigenen Territorialstaat aufzubauen – nunmehr zum ersten Mal in der assyrischen Geschichte als Flächenstaat; in diesem Zusammenhang taucht auch zum ersten Mal die Bezeichnung māt Aššur „Land Assur“ auf. Die Verwaltung dieses Reiches baute großenteils auf der Struktur des hurritischen Vorgängerreiches auf. Generell sind neben babylonischen besonders auch hurritische Einflüsse auf Kultur und Struktur Assyriens erkennbar.
Assur-uballits Nachfolgern gelang die territoriale Ausweitung des Reiches, besonders Adad-Nerari I. (1296-1264) und Salmanassar I. (1264-1234). Unter Tukulti-Ninurta I. (1234-1197) erreichte das Territorium Assurs seine größte Ausdehnung. Er eroberte schließlich Babylon (→ Babel / Babylon
2.3. Neuassyrische Zeit (10./9. Jh. -612 v. Chr.)
Die Grundlage des neuassyrischen Reiches legte Assur-dan II. (935-912) durch Konsolidierung der Grenzen und Reorganisation der Wirtschaft. Die expansive Politik des neuassyrischen Reiches begann mit Adad-Nerari II. (912-891) und Tukulti-Ninurta II. (891-884), deren Ersterer Babylonien und die Aramäer angriff, während der Letztere einerseits Armenien erreichte, andererseits im Westen die Eroberungen seines Vaters im Chabur-Gebiet sicherte und erweiterte. Assurnasirpal II. (884-859) dehnte das Reich nach Norden und Osten aus, vor allem aber wandte er sich den Aramäern im Westen zu. Nach langer Zeit war er wieder der erste, der das Mittelmeer erreichte, und machte u.a. die phönizischen Küstenstädte tributpflichtig. Er baute die Stadt Kalchu (modern Nimrud) zur neuen Hauptstadt mit Tempeln, Palästen und Gartenanlagen aus.
Sein Sohn Salmanassar III. (859-824) führte die Expansionspolitik seines Vaters fort und erschien als erster im Gesichtskreis Israels: In mehreren Feldzügen griff er die Aramäer in Syrien an (u.a. 853, 849, 848, 845, 841 v. Chr.). Dabei traf er gleich zu Anfang auf eine antiassyrische Koalition unter der Führung von Hadadezer von Damaskus, an der sich auch → Ahab
Die letzte große und für Israel entscheidende Periode in der neuassyrischen Geschichte leitete Tiglat-Pileser III. (745-727) ein. Im Laufe eines Jahrhunderts gelang ihm und seinen Nachfolgern der Aufbau eines Großreiches, das von Ägypten bis zum iranischen Hochland reichte und das israelitische Nordreich seiner Existenz, das judäische Südreich seiner Selbständigkeit beraubte. Eine Reorganisation der Provinzen und der Verwaltung stärkte die Zentralgewalt, ein neues System der Provinzialverwaltung (s.u. 3.) sicherte die Stabilität der eroberten Gebiete. Neben der Unterwerfung Babyloniens im Süden und mehreren Feldzügen gegen Urartu im Norden richtete er sein Augenmerk auf Syrien: Nachdem er 743-740 Arpad in Nordsyrien belagert und erobert hatte, zog er 738 wiederum nach Syrien gegen eine Koalition unter der Führung des Königs von Sam’al (→ Sendschirli
Der Sohn und Nachfolger Tiglat-Pilesers, Salmanassar V. (727-722), regierte nur kurz. Als Herrscher von Babylonien erscheint er unter seinem Geburtsnamen Ulūlāju. Noch unter seiner Regierung im Jahre 724 (oder schon 727) stellte Hosea von Israel die Tributzahlungen an Assur ein. Samaria wurde von Assur belagert und schließlich 722/720 erobert – endgültig vielleicht erst unter Sargon II. (beide Herrscher reklamierten die Eroberung für sich). Sein Nachfolger Sargon II. machte auch den verbliebenen Rumpfstaat Ephraim zur assyrischen Provinz Samerina, deportierte die Oberschicht und siedelte neue Bevölkerungsteile an (2Kön 17,7-41
Sargon II. (722-705) stürzte seinen Vorgänger – und wohl Bruder – Salmanassar V. Die Wirren bei seinem Herrschaftsantritt führten zu den üblichen Befreiungsbestrebungen im ganzen assyrischen Großreich. Mit dem Chaldäerfürsten Marduk-apla-iddina (II.) musste er zunächst ein Stillhalteabkommen schließen; erst 710 konnte er gegen Babylonien und Elam vorgehen und selbst die Herrschaft in Babylon antreten (→ Babylonien
Sanherib (705-681), Sohn und Nachfolger Sargons, nunmehr von Ninive aus regierend, musste sich im Westen 701 gegen eine antiassyrische Koalition von mehreren philistäischen und phönikischen Städten, Ammon, Moab und Edom unter Führung → Hiskias
Die Unzufriedenheit mit der Nachfolgeregelung – Sanherib hatte seinen jüngsten Sohn Asarhaddon nachträglich gegenüber dem ursprünglichen Kronprinzen Urdu-Mulissi bevorzugt – sorgte dafür, dass Sanheribs übrige Söhne gegen ihn revoltierten, ihn vertrieben und schließlich 681 ermordeten – ein Ende, das wie schon das Ende seines Vaters Sargon als Folge eines Kultfrevels, jetzt des Sakrilegs der völligen Vernichtung der Stadt Babylon und seiner Kultanlagen, betrachtet wurde (vgl. auch 2Kön 19,35-37
Sein Sohn Asarhaddon (681-669; → Asarhaddon
Eine seiner ersten Maßnahmen war der Wiederaufbau Babylons, mit Rücksicht auf nationalistische Kreise in Assyrien parallel zum Ausbau des Heiligtums Escharra in Assur (→ Babylonien
Unter seinem Sohn Assurbanipal (669- [?] 631; → Assurbanipal
Zur inneren Schwächung des assyrischen Reiches trug besonders der Bruderkrieg (652-648) mit Assurbanipals Bruder und Herrscher von Babylonien Schamasch-schum-ukin bei. Der von Elam und arabischen Stämmen unterstützte babylonische Aufstand konnte niedergeschlagen werden, die Verteidiger Babylons setzten die Stadt in Brand, Schamasch-schum-ukin kam darin um. Eine Strafexpedition gegen arabische Stämme sollte diese für ihre Unterstützung Babyloniens bestrafen. In Babylon wurde ein Statthalter namens Kandalanu eingesetzt.
Größere Militäraktionen wurden gegen Elam notwendig. Ein neuer Herrscher auf dem Thron Susas, von den Assyrern Te-Umman genannt, wurde zunächst 653 am Fluß Ulai besiegt und getötet. Im Land wurden assyrientreue, aber aus dem elamischen Herrscherhaus stammende Herrscher eingesetzt. Nach der Befriedung des von Elam unterstützten babylonischen Aufstandes ging Assurbanipal nach mehreren Feldzügen 647/6 dazu über, Elam zu zerschlagen. Susa wurde zerstört, Einwohner deportiert (vgl. Esr 4,9f
Assurbanipal rühmte sich selbst als Gelehrten verschiedener Disziplinen, besonders der Schreibkunst. Kulturgeschichtlich ist die von ihm angelegte Bibliothek (Tontafelarchiv) in Ninive von größter Bedeutung (s.u. und → Assurbanipal
Die Datierung der letzten Jahre Assyriens ist wegen fehlender einschlägiger Quellen unsicher. Nach dem Tode Assurbanipals etwa gegen 631 konnte sich Assur nur noch kurze Zeit halten. Durch die Deportationspolitik und das Provinzialsystem war ein Gebilde entstanden, das keinen inneren Zusammenhalt mehr aufwies; nur in der Person des Königs, auf den alle Beamten und Generäle, der Hof und besonders auch die Königsfamilie immer wieder vereidigt werden mussten, wurde das Ganze zusammengehalten. Die über Jahrhunderte andauernde Eroberungspolitik hatte schließlich die Kräfte des Landes aufgebraucht; gleichzeitig war eine weitere Expansion, die Tribute und Beute ins Land gebracht hätte, nicht mehr möglich. Permanente Aufstandsversuche, besonders in Babylonien, trugen zudem zur Schwächung bei. Nach Assurbanipal herrschten sein Sohn Assur-etel-ilani (631-627), dann für kurze Zeit der hohe Beamte Sin-schum-lischir und schließlich ein weiterer Sohn Assurbanipals Sîn-schar-ischkun (627-612). In Babylonien nahm der Einfluss Nabopolassars I. immer mehr zu, schließlich war er 626 in Babylon als „König von Akkad“ anerkannt worden. Von Osten begannen die Meder ihre Expansionspolitik gegen Assur. Gemeinsam eroberten Babylonier und Meder systematisch Assyrien, Assur wurde 614 von den Medern eingenommen und zerstört, die Bewohner deportiert oder ermordet. 612 fiel Ninive, Sîn-schar-ischkun kam dabei ums Leben. Sein Nachfolger Assuruballit II. setzte sich nach → Haran
2.4. Das assyrische Kernland nach dem Untergang des neuassyrischen Reiches
Im Zuge der medisch-babylonischen Eroberung der assyrischen Hauptstädte einschließlich Assur wurden diese weitgehend niedergebrannt und zerstört. Danach erfolgte zunächst nur eine ärmliche Besiedlung, wobei in der Diskussion bleibt, welchem der beiden konkurrierenden Nachfolgestaaten das assyrische Kernland im Einzelnen zugehörte. Spätestens ab parthischer Zeit, ab dem 1. Jh. v. Chr., sind archäologisch wieder Tempel nachweisbar, im Falle des Assurtempels unmittelbar über dem ursprünglichen Assurtempel. In der Stadt Assur selbst und in anderen Städten wurde der Kult der assyrischen Hauptgottheiten fortgeführt; die großen assyrischen Jahresfeste sind, wie z.B. auch in nahegelegenen Städten wie Hatra, bis in parthische Zeit im 3. Jh. n. Chr. nachweisbar. In dieser Zeit endet dann auch die Besiedlung von Assur.
Politisch gehörte das assyrische Kernland in der ersten Phase des persischen Großreichs im Anschluss an die neubabylonische Verwaltung zu einer Großsatrapie Bābilu und māt Eber-nāri, die Mesopotamien und Syrien-Palästina gleichermaßen umfasste und damit weitgehend mit dem neuassyrischen Reich identisch war (Parpola 2004).
Erst durch die vielleicht unter → Xerxes
Die alten Hauptstädte Assyriens erreichten dabei aber keine politische Bedeutung mehr – mit Ausnahme von Haran, dessen Kult des Mondgottes (→ Mond
2.5. Die Bezeichnung „Assur“ in nachassyrischer Zeit
Nach dem Untergang Assyriens lebte der Begriff Assur als Bezeichnung einer Region und in Provinzbezeichnungen in persischer, hellenistischer und römischer Zeit weiter. Belegt sind u.a. griechisch Ἀσσυρία Assyria, Συρία Syria, reichsaramäisch אתורא ’twr’, syrisch ’ātūr, altpersisch aṯurā, ägyptisch häufig in Gruppenschrift ’a-sú-ra (Edel 1966; Helck 1971; 1975), außerbiblisch-hebräisch אשור ’šwr, altsüdarabisch (minäisch) ’’s2r.
Griechisch Συρία Syria „Syrien“ als verkürzte Form von Ἀσσυρία Assyria ohne anlautende Silbe ’a- geht wohl bereits auf innerassyrische Varianten zurück (Parpola 2004, 16f. mit Lit.; Rollinger 2006. N.B. die hieroglyphen-luwisch-phönizische Bilingue aus Çineköy aus dem 8. Jh., die phönizisch ’šr, luwisch aber Surawa schreibt [Rollinger 2006]). Beide Begriffe werden bei den griechischen Autoren weitgehend bedeutungsgleich gebraucht – einzelne Autoren differenzieren allerdings charakteristisch (vgl. vor allem die Zusammenstellung bei Nöldeke). Sie meinen zunächst – noch vor dem Untergang des assyrischen Großreichs – das neuassyrische Reich speziell in seiner westlichen Ausdehnung, besonders auch Teile Kleinasiens als erstem Kontaktgebiet von Griechen und neuassyrischem Großreich (Rollinger; Parpola; Nöldeke). Syrien und Assyrien werden damit auch zur Bezeichnung des modern-geographisch als Syrien bezeichneten Gebiets. Der Kontakt zum assyrischen Kernland, zumindest Nordmesopotamien, geht aber – vor allem für den Begriff Ἀσσυρία – nie ganz verloren (Parpola, auch bereits Nöldeke). Für das nordwestsemitische ’aššūr (אשור ’šwr) gilt Vergleichbares (s.u. 8.1.).
Hintergrund ist die Tatsache, dass die persische Verwaltung im Anschluss an die neubabylonische zunächst Mesopotamien und Syrien als eine einzige Satrapie (→ Provinzen
Assyrien / Syrien kann somit westeuphratisches Syrien / eber nāri / Transpotamien (→ Euphrat
Damit umfasst der Begriff Syrien / Assur seit dem Vordringen des Aramäischen im neuassyrischen Reich und erst recht, seit das sogenannte Reichsaramäische im persischen Großreich zur allgemeinen Verkehrssprache geworden war, auch etwa das Gebiet, in dem Aramäisch gesprochen wurde. Mit dem Begriff „assyrisch“ (griechisch und semitisch) konnte infolgedessen auch die aramäische Sprache und Schrift (letztlich die Quadratschrift) überhaupt bezeichnet werden.
3. Organisation des Reiches
Kriegführung war ein wesentliches Element des assyrischen Selbstverständnisses im 1. Jt. v. Chr. Assur war ein kriegerischer Gott. Neuassyrische Königsinschriften berichten stereotyp, dass der „Schreckensglanz Assurs“ die Feinde niederschlug, d.h. die Gottheit führte eigentlich den Krieg, der König war deren ausführendes Organ. Umgekehrt werden Zeiten, in denen „das Heer im Lande blieb“, in den Chroniken negativ beurteilt. So entstand ein „ökumenisches“ Großreich, das von Mesopotamien aus betrachtet, besonders unter Assurbanipal, zum ersten Mal fast den gesamten Gesichtskreis der damaligen Welt umfasste. Noch der lateinische Autor Aemilius Sura bezeichnet mit dem assyrischen Reich des Ninus das erste der vier Weltreiche.
Grundlage für die Eroberung solch großer Gebiete waren Neuerungen auf militärischem Gebiet. Neben rein militärtechnischen Neuerungen (Streitwagen, Reiterei) war das assyrische Heer auch organisatorisch durch einen großen Tross, sein bewegliches umfangreiches Feldlager als Standquartier und schließlich die Ausplünderung bereits eroberter Gebiete in der Lage, auch längere Belagerungen feindlicher Städte durchzuführen (vgl. etwa die Belagerungen von → Lachisch
Parallel spielten Verträge mit benachbarten Staaten bei Erhalt und Ausdehnung des assyrischen Machtbereichs eine Rolle; hinzu kam offenbar auch ein ausgedehntes Spionagenetz (Cancik-Kirschbaum).
Ein wesentliches Moment assyrischer Militärpolitik war die konsequente Anwendung von Terror gegen die feindliche Bevölkerung, auch ein Element psychologischer Kriegführung: Viele Städte ergaben sich bereits beim Herannahen assyrischer Truppen. Wer Widerstand leistete, wurde u.a. geschunden, gehängt oder gepfählt (→ Pfählung
Die Pazifizierung eines „ökumenischen“ Großreiches musste aber primär durch verwaltungstechnische Maßnahmen erfolgen. So wurde ab Tiglat-Pileser III. ein abgestuftes System der Integration eroberter Gebiete in das assyrische Großreich geschaffen, das der jeweiligen geopolitischen Lage und dem Verhalten der jeweiligen Herrscher gerecht werden konnte: Eroberte Gebiete wurden zunächst in das 1. Vasallitätsstadium eingestuft, d.h. die Länder wurden Assur gegenüber zu Treue verpflichtet und mussten Tribut zahlen. Bei Aufständen oder Aufstandsverdacht wurden diese Staaten in das 2. Stadium der Vasallität überführt, die Herrscher wurden beseitigt und durch assurtreue Herrscher des jeweiligen Landes ersetzt, das Staatsgebiet wurde verkleinert. Die 3. und letzte Stufe bei weiterer Unbotmäßigkeit war der Verlust eigener Staatlichkeit, die jeweilige Region wurde in das assyrische Provinzialsystem unter Leitung eines assyrischen Provinzgouverneurs eingegliedert. Alle drei Stadien sind an der Behandlung Israels erkennbar.
Die Integration von eroberten Gebieten in das assyrische Verwaltungssystem hatte vor allem wirtschaftliche Gründe: Neben der jeweils einmaligen Kriegsbeute war das Kernland Assyrien vor allem auf immer größere Lieferungen von regelmäßigen Tributen und Abgaben angewiesen.
Ein weiteres Mittel zur Pazifizierung des Reiches stellten groß angelegte Deportationen der Bevölkerung, meist der Oberschichten, dar. Durch diesen Austausch von Oberschichten wurde vielen Staaten eine fremde Oberschicht gegeben und sie damit ihrer Identität beraubt. Auch die Zerstörung von Hauptheiligtümern der eroberten Gebiete und die „Deportation“ von deren Göttern bzw. Götterstatuen nach Assyrien trugen dazu bei. Im Zielgebiet stellten die Deportierten dann überwiegend willfährige Arbeitskräfte dar, besonders in den Großbauprojekten im assyrischen Kernland, und dienten damit ihrerseits der Stabilisierung des Gesamtreiches.
Im Gefolge entstand im assyrischen Kernland, abgeschwächt in den eigentlichen Provinzen, ein Gebilde mit neuer Identität: Einerseits ausgeprägt multiethnisch und zwangsläufig multikulturell, wie die Personennamen der ursprünglich etwa nach Assyrien deportierten Bevölkerungsgruppen zeigen. Andererseits entstand ein neues Staatsgebilde mit parallel sich entwickelnder Gesamt-Identität, wie die Tatsache zeigt, dass oftmals Kinder und Enkel von deportierten Personen nun nicht mehr Namen nach dem Muster ihrer jeweiligen Heimatländer erhielten, sondern nach assyrischem Vorbild benannt wurden. Diese machten durchaus in der assyrischen Hierarchie Karriere und prägten damit auch die assyrische Gesellschaft neu. Hinzu kam, dass spätestens ab 700 v. Chr. das (Reichs-)Aramäische zur lingua franca des gesamten assyrischen Reiches geworden war und einer kulturellen Vereinheitlichung Vorschub leistete (Parpola 2004).
4. Organisation im Inneren
Innenpolitisch stand dem König ein zentralistisch organisierter Apparat an Beamten zur Verfügung, dessen Hierarchie in den sog. Eponymenlisten ablesbar ist: Die Datierung der Jahre erfolgt so, dass jedes Jahr nach einem der Spitzenbeamten benannt wird, wobei auf den König der oberste Heerführer, der Palastherold, der Obermundschenk, der Haushofmeister und dann die einzelnen Provinzgouverneure folgen. Ein hochentwickeltes Verwaltungssystem mit Buchhaltung und Archiven sicherte den Bestand.
Eine wesentliche Rolle spielten besonders in neuassyrischer Zeit die königlichen Berater, deren Schreiberausbildung weit mehr als nur das eigentliche Schreiben, wenigstens in akkadischer und sumerischer, später auch aramäischer Sprache, umfasste. Orakelanfragen und in neuassyrischer Zeit häufiger auch Prophetenworte beeinflussten das Verhalten der Herrscher.
Dabei findet sich neben dem Königspalast eine politisch und wirtschaftlich einflussreiche Adelsschicht. Zu den allgemeinen Aspekten der Innenpolitik → Babylonien
Hauptstädte des Reiches waren Assur, für kurze Zeit Kār-Tukulti-Ninurta (unter Tukulti-Ninurta I.), ab Assurnasirpal dann Kalchu (= Nimrud), nur unter Sargon II. das von ihm erbaute Dur-Scharrukin und schließlich Ninive.
5. Wirtschaft
Die Wirtschaft ähnelt zunächst der des südlichen Mesopotamien (→ Sumer
Die Intensivierung der Landwirtschaft, speziell auch die Versorgung der neu gegründeten Residenzstädte sowie die Anlage von umfangreichen Gartenanlagen erforderten ein technisch ausgeklügeltes hydraulisches System mit Tunneln, Aquädukten etc., das von der hohen Fertigkeit der assyrischen Ingenieure zeugt – besonders unter Sanherib, der sich selbst technischer Erfindungen rühmte.
Gerade der Fernhandel bleibt auch in nachaltassyrischer Zeit (s.o. 2.1.) ein hinter den militärischen Aktivitäten oft übersehenes Charakteristikum der assyrischen Gesellschaft, kontrolliert überwiegend vom Palast, durchgeführt durch private Kaufleute und königliche Handelsagenten (vgl. → Handel
6. Kunst, Literatur
In der Baukunst entstehen in neuassyrischer Zeit große Palastanlagen (→ Palast
Die Flachbildkunst erreicht einen Höhepunkt. Neben dem Kampf gegen die Gegner Assurs, etwa der Eroberung von → Lachisch
Die Archive und Bibliotheken in Assur (Vorderasiatisches Museum, Berlin), vor allem aber die von Assurbanipal eingerichtete in Ninive (meist im British Museum, London) weist eine umfangreiche Sammlung mesopotamischer Literatur auf. Mit der Sammlung der Texte erreicht auch der bereits im ausgehenden 2. Jt. beginnende Prozess der „Kanonisierung“ der Literatur einen Höhepunkt.
7. Religion
Grundsätzlich entspricht die assyrische Religion, auch das assyrische Pantheon, der babylonischen (→ Babylonien 5) – nicht umsonst in der Forschungsliteratur meist gemeinsam als Religion Mesopotamiens u.ä. verhandelt. Zudem ist ein stärkerer Einfluss der Hurriter auf die assyrische Religion festzustellen.
Charakteristisch ist vor allem der mit Stadt und später Land / Großreich gleichnamige Hauptgott Assur. Anfangs Stadtgott, zunächst Stadtnumen der gleichnamigen Stadt, stieg er mit dem Aufstieg Assyriens zur Lokal-, dann Weltmacht zum Hauptgott des Landes auf und übernahm im 1. Jt. v. Chr. in Assyrien damit die Funktion, die → Marduk
Seine Verehrung konzentrierte sich auf das eigentliche Assyrien, Hauptkultort war die Stadt Assur mit dem Heiligtum Escharra. Der politischen Unterwerfung der einzelnen Länder des sich herausbildenden Weltreiches entsprach nicht eine etwa kongruierende religiöse Assurisierung; es gab in diesem Sinne keinen „religiösen Imperialismus“; auffällig ist das weitgehende Fehlen der Gottheit Assur in der klassischen Literatur und auch im Alten Testament. Trotzdem wirkten Deportationen mit groß angelegtem Bevölkerungsaustausch, die Zerstörung lokaler Tempel und vergleichbarer Anlagen, die gemeinsame lingua franca Aramäisch und nicht zuletzt die zentrale Verwaltung nicht nur kulturell, sondern auch religiös vereinheitlichend (s.o. 3.; Parpola 2004; Frahm 2011).
Dem erst sekundären Aufstieg des Gottes Assur entsprach eine nachträgliche Aufwertung durch Gleichsetzungen mit anderen, etablierten Gottheiten. So erschien Assur zunächst gleichgesetzt mit Enlil (→ Babylonien
Eine weitere Gleichsetzung und letzte Aufwertung erfolgte mit dem babylonischen Stadt- und Reichsgott Marduk – konkret ab Sanherib nach der Eroberung und Zerstörung Babylons, der Überführung babylonischer Götter bzw. Götterstatuen nach Assyrien und dem auch in religiösen Baumaßnahmen zum Ausdruck kommenden Bestreben, Assyrien gegenüber dem traditionellen religiösen Zentrum Mesopotamiens in Babylonien als eigentliches Zentrum zu etablieren. Die Stadt Assur wurde mit dem Ausbau des Assurtempels, der Anlage von Prozessionsstraße und akītu-Festhaus nach dem Vorbild der Kulttopographie Babylons neu gestaltet. Während die religiöse Literatur, Gebete, mythologische Texte etc., weitgehend der babylonischen entsprach, so wurde doch hierbei – etwa in der assyrischen Rezension des Weltschöpfungsepos – Marduk durch Assur / Anschar ersetzt. Damit übernahm Assur jetzt die Hauptfunktion im Neujahrsfest und im Weltschöpfungsepos → Enuma Elisch
Daneben findet sich in Assyrien – besonders auch in Personennamen – der → Wettergott
Besonders in Assur findet sich neben dem Brauch eines Ersatzopfers, bei dem ein Tier geopfert wurde, damit die Unterweltsgötter vom Opfernden absehen sollten, die Einrichtung des Ersatzkönigtums: Drohte dem König durch ein Omen vorhergesagt Unheil, so wurde an seiner Stelle ein Ersatzkönig eingesetzt und, wenn er nicht eines natürlichen Todes starb, möglicherweise getötet, so dass das Orakel in Erfüllung trat, ohne dass der eigentliche König, der zwischenzeitlich als „Bauer“ lebte, betroffen wurde (→ Stellvertretung
Während das Auftreten von Propheten im ganzen antiken Orient und über einen langen Zeitraum hinweg belegt ist, spielt die (spät)neuassyrische Prophetie schon durch ihre zeitliche Nähe zur älteren Prophetie des Alten Testaments für die alttestamentliche Diskussion eine herausragende Rolle (→ Prophetie
8. Assur und Assyrien aus der Sicht Israels
8.1. Der Begriff „Assur“ im Alten Testament
„Assur“ meint auch im Alten Testament das historische, bis zu seinem Untergang 612/608 existierende (neu)assyrische Großreich und die gleichnamige Stadt – nicht nur in mutmaßlich kontemporären älteren Texten des Alten Testaments, sondern auch in exilisch-nachexilischen Geschichtsrückblicken und Reflexionen sowie in späteren Fortschreibungen älterer Tradition.
Konnte Assur aus der Sicht Israels im 9. Jh. v. Chr. noch als Hilfe gegen die übermächtigen → Aramäer
8.1.1. Assur als Stadtname
Hebräisch אַשּׁוּר ’aššûr bezeichnet zunächst die – als einzige Stadt des sonst östlich des Tigris zu lokalisierenden assyrischen Kerngebiets – westlich des Tigris gelegene Stadt Assur selbst, in Gen 2,14
8.1.2. Das Kernland Assur
Das (Kern‑)Land Assur ist in der → Völkertafel
Wenn nach 2Kön 17,23
8.1.3. Das neuassyrische Großreich
Hebräisch אַשּׁוּר ’aššûr meint in historischen und prophetischen Texten das assyrische Großreich, wohl einschließlich seiner eroberten und ins Verwaltungssystem integrierten Provinzen, dann übertragen die assyrische Weltmacht, sowie kollektiv die Assyrer – primär im Kontext der assyrischen Eroberung und Fremdherrschaft. Nicht selten begegnet hier die Wendung „König von Assur“ (מֶלֶךְ־אַשּׁוּר mælækh ’aššûr). – In der Masse der Texte bleibt dabei aber der Hauptbezug auf das (vielleicht erweitert gedachte) assyrische Kernland mit der jeweiligen Hauptstadt als Machtzentrum erhalten. Dies gilt wohl auch für die Bezeichnung „das Land Assyrien“ in der Form אֶרֶץ אַשּׁוּר ’æræṣ ’aššûr, dem akkadischen māt Aššur entsprechend.
1. In Texten des → Deuteronomistischen Geschichtswerks
2.a. Auch in den Texten der klassischen Prophetie – und deren interner Fortschreibungen – begegnet die Großmacht Assur zunächst rückblickend als Gegner, einerseits von Aschdod, Ägypten und Kusch (Jes 20,1.4.6
b. Meist aber liegt in der Textperspektive das von Assur verursachte Unheil in der Zukunft: Dies kann gegen Israel gerichtet sein: Jes 8,4
c. Während in der prophetischen Androhung Assur die Rolle des zerstörenden Aggressors übernimmt, kritisiert das begründende Scheltwort Assur (und Ägypten) als Objekt falscher Bündnispolitik: von Israel: Assur ‖ Ägypten: Hos 7,11
d. Deutlich weiter gehen die Geschichtsrückblicke des → Ezechielbuches
e. Spätestens die Zeit des Niedergangs und Endes des neuassyrischen Reiches in der zweiten Hälfte des 7. Jh.s – vielleicht aber auch schon die vorhergehende Epoche – löst dann Reflexionen über den Untergang Assurs selbst aus: α. Zunächst als begründete Unheilsvorhersage gegen Assyrien (bzw. dessen Hauptstadt Ninive) – die implizit oder explizit einer Heilszusage für Juda entsprechen kann. Dies gilt möglicherweise vorexilisch noch für Jes 10,5-15
8.1.4. Die Folgereiche des neuassyrischen Großreichs
Schon mehrere der bislang genannten Belege aus der prophetischen Literatur waren offen für eine Aktualisierung auf die jeweils aktuelle Situation der Rezipienten und damit das neubabylonische, persische und seleukidische Reich – sofern man nicht ohnehin manche dieser Belege von vornherein in späte Zeit datiert.
Innerbiblisch erklärt stellt sich dies als → Fortschreibung
1. Der Begriff Assur kann zunächst einfach das neubabylonische Reich meinen bzw. mitmeinen, im sekundären Abschnitt Jes 10,24-27a
2. Das persische Großreich ist gemeint, wenn in Esr 6,22
3. Die Mehrzahl der Belege des Begriffs Assur, die nicht mehr das neuassyrische Reich unmittelbar bezeichnen, bezieht sich auf den Seleukidenstaat, zunächst a. historisch neutral in Gen 25,18
4. Auch bis in hellenistische Zeit hinein bleibt aber der ursprüngliche Bezug des Begriffs „Assur“ auf das assyrische Kernland (vielleicht mit Nordmesopotamien) erhalten: Num 24,22.24
5. Die Texte aus → Qumran
8.2. Der Einfluss Assyriens auf die judäische Religions- und Theologiegeschichte
Assur / Assyrien (zum Folgenden s. Literaturverzeichnis 8.) ist selbstverständlich nicht nur Objekt der judäischen und israelitischen Betrachtung, sondern ebenso beeinflussender Faktor der Kultur- und Theologiegeschichte Judas während der assyrischen Periode seiner Geschichte, also etwa dem ausgehenden 8. und vor allem dem 7. Jh. v. Chr.
Dabei ergibt sich zunächst ein ambivalentes Bild: 1. Einerseits war Juda nun Vasall einer Großmacht, deren Primärziel die wirtschaftliche Ausbeutung der Provinzen und Vasallenstaaten war und die die Befolgung der – teilweise in Vasallenverträgen festgehaltenen – Auflagen durch grausame Abschreckungs- und Bestrafungsmaßnahmen garantierte. Trotz geringer assyrischer Präsenz in den Vasallenstaaten sorgten doch Beamte / Bevollmächtigte vor Ort dafür, dass die Zentrale über Vorgänge vor Ort informiert war. – 2. Andererseits sorgte dieses wirtschaftliche Interesse der Großmacht auch für einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung (z.B. im Fernhandel), der auch archäologisch nachweisbar ist – freilich auch zu sozialen Verwerfungen in Form von Ungleichheiten, Ausbeutung usw.
Zunächst hatte die unterschiedliche politische Behandlung der ehemaligen Staaten Israel und Juda unmittelbare Folgen: Eine Migrationsbewegung aus dem als Provinz ins assyrische Großreich integrierten ehemaligen Israel in den noch selbständigeren Vasallenstaat Juda sorgte dafür, dass nun ehemalige Nordreichstraditionen verstärkt auch in Juda wahrgenommen und theologisch integriert wurden. Dies wird dadurch verstärkt worden sein, dass das ehemalige Nordreichsheiligtum → Bethel
Die Reflexion über den Untergang des Staates Israel und seiner Institutionen – und dann die Katastrophe Judas im Jahre 701 – dürfte außer für bestimmte Formen der → Königskritik
Ebenso führte die kritische Auseinandersetzung mit der propagandistisch herausgestellten Oberherrschaft des assyrischen Königs über die nun zu Vasallen herabgestuften Kleinstaaten in Juda zu einer theologischen Reflexion, die letztlich die Gottheit Jahwe als Souverän herausstellte, dem das „Volk“ (Israel) bzw. der einzelne, typische „Israelit“ gegenüberstehen (K. Schmid [Lit.]).
Der wirtschaftliche Aufschwung dieser Zeit mit seinen sozialen Folgen wird die → Sozialkritik
Viele der genannten Faktoren – und weitere – führten dazu, dass im 7. Jh. v. Chr. erste Gesetzessammlungen und – je nach Datierung biblischer Schriften bzw. Teilschriften – kleinere oder größere literarische Werke entstanden. Dass gerade in diese Zeit auch die Anlage des großen Literatur- und Textarchivs durch Assurbanipal in Ninive erfolgte, wird aber kaum Zufall sein (van der Toorn).
Neben den genannten durch die politischen Rahmenbedingungen verursachten Folgen für die religions- und theologiegeschichtliche Entwicklung, wurden für zahlreiche theologische Einzel-Aussagen des Alten Testaments, sofern sie sich auf das ausgehende 8. und vor allem das 7. Jh. v. Chr. beziehen, unmittelbare Einflüsse oder Entleihungen aus der assyrischer Religion oder Literatur geltend gemacht.
Wohl gab es keine unmittelbare religionspolitische Beeinflussung der Vasallenstaaten durch die Assyrer – Assur war primär an der wirtschaftlichen Ausbeutung seiner Vasallen und Provinzen interessiert. Trotzdem ist der Kontakt mit assyrischer Tradition und Literatur anzunehmen, vor allem auch die Faszination, die von der erfolgreichen und propagandastarken Großmacht Assur ausging.
Nur aufgezählt seien postulierte Einflüsse auf die judäische Herrscherlegitimation / Königsideologie (→ König / Königtum
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Berlin 1928ff
- Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
- Theologische Realenzyklopädie, Berlin / New York 1977-2004
- The Anchor Bible Dictionary, New York 1992
- Der Neue Pauly, Stuttgart / Weimar 1996-2003
- Dictionary of Deities and Demons in the Bible, 2. Aufl., Leiden u.a. 1999
- Calwer Bibellexikon, 2. Aufl., Stuttgart 2006
- Encyclopedia of the Bible and its Reception, Berlin / New York / Boston 2009ff
2. Überblick, Geschichte, Kultur
Mesopotamien allgemein (→ Babylonien
- Edzard, D.O., 2004, Geschichte Mesopotamiens, München
- Hrouda, B. (Hg.), 1991, Der Alte Orient. Geschichte und Kultur des alten Vorderasien, München
- Kuhrt, A., 1995, The Ancient Near East c. 3000-330 BC., 2 Bd.e (Routledge History of the Ancient World), London u.a.
- Mieroop, M. van de, 2006, A History of the Ancient Near East, 2. Aufl. Oxford
- Nissen, H.J., 1999, Geschichte Altvorderasiens (Oldenbourg Grundriss der Geschichte 25), München
- Oppenheim, A.L., 1977, Ancient Mesopotamia. Portrait of a Dead Civilization, Chicago
- Sallaberger, W., 2004, Art. Pantheon. A. I. In Mesopotamien, in: RLA, Bd. 10, Berlin, 294-308
- Sasson, J.M. (Hg.), 1995, Civilizations of the Ancient Near East, 4 Bd.e, New York
- Soden, W. von, 1985, Einführung in die Altorientalistik, Darmstadt
- Soden, W. von, 1986, Der Nahe Osten im Altertum, in: G. Mann u.a. (Hgg.), Propyläen Weltgeschichte, Bd. 2, Berlin 1986 (Nachdruck der Ausgabe 1960-1964), 39-133
- Veenhof, K.R., 2001, Geschichte des Alten Orients bis zur Zeit Alexanders des Großen (GAT 11), Göttingen
Speziell zu Assyrien
- Andrae, W., 1938, Das wiedererstandene Assur, Leipzig (2. Aufl. München 1977)
- Cancik-Kischbaum, E., 2003, Die Assyrer. Geschichte, Gesellschaft, Kultur, München
- Forrer, E. / Weißbach, F.H. / Jensen, P., 1928, Art. Assyrien, in: RLA, Bd. 1, Berlin, 228-304
- Grayson, A.K., 1992, Art. Mesopotamia. History and Culture of Assyria, in: ABD, Bd. 4, New York, 732-755
- Marzahn, J. / Salje, B. (Hrsg.), 2003, Wiedererstehendes Assur. 100 Jahre deutsche Ausgrabungen in Assyrien (Ausstellungskatalog), Mainz
- Nissinen, M. / Cancik-Kirschbaum, E. / Mattila, R.A. / Ziolkowski, E., 2009, Art. Assyria, in: EBR, Bd. 2, Berlin u.a., 1071-1093 (Lit.)
- Olmstead, A.T., 1923, History of Assyria, Chicago
- Parpola, S., 2004, National and Ethnic Identity in the Neo-Assyrian Empire and Assyrian Identity in Post-Empire Times, Journal of Assyrian Academic Studies 18 (2), 5-49
- Renger, J. (Hg.), 2011, Assur – Gott, Stadt und Land (CDOG 5), Wiesbaden, 311-345
- Saggs, H.W.F., 1984, The Might that was Assyria, London
- Unger, E. / Ebeling, E.,1928, Art. Aššur, in: RLA, Bd. 1, Berlin, 170-198
- N.B. die neueren (seit 1998) einschlägigen Artikel zu assyrischen Herrschern in RLA s.v. Salmanassar, Šamaš-šum-ukīn, Šamši-Adad, Sanherib, Sargon, Sîn-šarru-iškun, Sîn-šumu-lišir, Seleukiden sowie zu relevanten Ortsbezeichnungen wie Ninive, Qal‘at Širqāṭ, Šaiḫ Ḥamad, Syrien, Samerīna.
Speziell zur Geschichte des assyrischen Kernlandes in nachassyrischer Zeit (vgl. auch die unter 2. und oben unter „Assyrien“ genannte Literatur)
- Dalley, S., 1993, Ninive After 612, AoF 20, 134-147
- Parpola, S., 2000, Assyrians after Assyria, Journal of the Assyrian Academic Society 12/2, 1-16
- Parpola, S., 2004, 16-21
- Marciak, M., 2011, Seleucid-Parthian Adiabene in the Light of Ancient Geographical and Ethnological Texts, Anabasis 2, 179-208 (Lit.)
- Hauser, St., 2011, Assur und sein Umland in der Arsakidenzeit, in: J. Renger, 2011, 115-148 (Lit.)
- Lanfranchi, G.B. u.a. (Hg.), 2003, Continuity of Empire (?). Assyria, Media, Persia, Padova
- Curtiss, J., 2003, The Assyrian Heartland in the Period 612-539 BC, in: G.B. Lanfranchi (Hg.), 2003, 157-167
- Rollinger, R., 2003, The Western Expansion of the Median „Empire“. A Re-examination, in: G.B. Lanfranchi (Hg.), 2003, 289-319
3. Zur Bezeichnung „Assur“ in nachassyrischer Zeit
- Calmeyer, P., 1982, Zur Genese altiranischer Motive. VIII: Die „statistische Landcharte des Perserreiches“, I, Archäologische Mitteilungen aus Iran NF 15, 105-187
- Cook, J.M., 1985, The Rise of the Achaemenids and Establishment of their Empire, in: The Cambridge History of Iran 2, 200-291: 262
- Dandamayev, M., 1987, Art. Assyria II. Achaemenid Aṯurā, in: Encyclopaedia Iranica, Bd. 2, London u.a., 816
- Edel, E., 1966, Die Ortsnamenlisten aus dem Totentempel Amenophis III (BBB 25), Bonn, 30f.
- Frye, R.N., 1992, Assyria and Syria: Synonyms, JNES 51, 281-285
- Helck, W., 2. Aufl. 1971, Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. (ÄA 5), Wiesbaden, 279f.
- Helck, W., 1975, Art. Assur, in: LÄ, Bd. 1, Wiesbaden, 496
- Kessler, K., Art. Assyria, in: Der Neue Pauly, Bd. 2, Stuttgart / Weimar, 115
- Klinkott, H., 2005, Der Satrap. Ein achaimenidischer Amtsträger und seine Handlungsspielräume (Oikumene 1), Frankfurt, bes. 456-458
- Leuze, O., 1935, Die Satrapieneinteilung in Syrien und im Zweistromlande von 520-320, Halle
- Nöldeke, Th., 1871, Ἀσσύριος, Σύριος, Σῦρος, Hermes 5, 443-468
- Oates, J., 2. Aufl. 1991, 25. The Fall of Assyria (635-609 B.C.), VIII. Assyria After the Fall, in: CAH III/2, 189-193
- Parpola, S., 2004, 5-49
- Petit, Th., 1990, Satrapes et Satrapies dans l’empire Achéménide de Cyrus le Grand à Xerxès Ier, Paris, 186ff.
- Rollinger, R., 2006, Assyrios, Syrios, Syros und Leukosyros, Welt des Orients 36, 73-83
- Rollinger, R., 2006, The Terms ‘Assyria’ and ‘Syria’ Again, JNES 65/4, 283-287
- Rollinger, R., 2011, Assur, Assyrien und die klassische Überlieferung: Nachwirken, Deutungsmuster und historische Reflexion, in: J. Renger, 2011, 311-345
- Simons, J., 1937, Handbook of Egyptian Topographical Lists, Leiden, 199
- Widengren, G., 1987, Art. Āsōristān, in: Encyclopaedia Iranica, Bd. 2, London u.a., 785f.
Zur Schreibung von Assur desweiteren
- Angerstorfer, A., 2003, Die alt- und reichsaramäischen Formen für ’Aššur / Assyrien – ein verzögertes Lautgesetz oder amtliche Graphik im persischen Weltreich?, BN 117, 47-58
- Gesenius 18, 106f.
- Knauf, E.A., 1989, Aššur, Šūaḥ und der stimmlose Sibilant des Assyrischen, BN 49, 13-16
- Millard, A.R., 1976, Assyrian Royal Names in Biblical Hebrew, JSS 21, 1-14
4. Kunst, Technik, Wissenschaft
- Hrouda, B., 1971, Vorderasien I. Mesopotamien, Babylonien, Iran und Anatolien (HdA), München
- Matthiae, P., 1996, Geschichte der Kunst im Alten Orient. Die Großreiche der Assyrer, Neubabylonier und Achämeniden, Darmstadt
- Matthiae, P., 1998, Ninive. Glanzvolle Hauptstadt Assyriens, München
- Moortgat, A., 1984, Die Kunst des Alten Mesopotamien, Bd. 2 Assur und Babylon, Köln
- Nunn, A., 2006, Alltag im alten Orient, Mainz
- Orthmann, W. (Hg.), 1975, Der Alte Orient (Propyläen Kunstgeschichte 14), Berlin
- Sasson, J.M. (Hg.), 1995, Civilizations of the Ancient Near East, 4 Bd.e, New York
- Seidl, U. / Russel, J.M. / Herbord, S. / Hausleiter, A., 1999, Art. Neuassyrische Kunstperiode, in: RLA, Bd. 9, Berlin u.a., 243-277
- Strommenger, E. / Nagel, W. / Eder, Ch., 2005, Von Gudea bis Hammurapi. Grundzüge der Kunst und Geschichte in Altvorderasien, Köln
5. Wirtschaft allgemein
Zur Grundlegung → Babylonien
- Hausleiter, A. u.a. (Hgg.), 2002, Material Culture and Mental Spheres. Rezeption archäologischer Denkrichtungen in der Vorderasiatischen Altertumskunde. Internationales Symposium für Hans J. Nissen, Berlin, 23-24. Juni 2000 (AOAT 293), Münster
- Jursa, M., 2004, Art. Pacht C. Neubabylonische Bodenpacht, in: RLA, Bd. 10, Berlin u.a., 172-183
- Leemans, W.F., 1972, Art. Handel A. Mesopotamien, in: RLA, Bd. 4, Berlin, 76-90
- Marzahn, J., 2002, „Oikos“ und „Tributwirtschaft“ – Wirtschaftsmodelle des Alten Orients in der Kritik, in: A. Hausleiter u.a. (Hgg.), 2002, 267-271
- Neumann, H., 2002, Die sogenannte Oikos‑Ökonomie und das Problem der Privatwirtschaft im ausgehenden 3. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien, in: A. Hausleiter u.a. (Hgg.), 2002, 273-281
- Neumann, H., 2006, Art. Privateigentum, in: RLA, Bd. 11, Berlin u.a., 6f.
- Renger, J., 1991, Wirtschaft und Gesellschaft, in: B. Hrouda (Hg.), 1991, 187-215
- Renger, J., 2002, Wirtschaftsgeschichte des Alten Mesopotamien. Versuch einer Standortbestimmung, in: A. Hausleiter u.a. (Hgg.), 2002, 239-265
- Renger, J., 2004, Art. Palastwirtschaft, in: RLA, Bd. 10, Berlin u.a., 276-280
6. Sprache, Schrift
- Borger, R., 1967-1975, Handbuch der Keilschriftliteratur, 3 Bd.e, Berlin
- Borger, R., 2003, Mesopotamisches Zeichenlexikon (AOAT 305), Münster
- Deller, K., 1959, Lautlehre des Neuassyrischen, Diss. Wien
- Hämeen-Anttila, J., 2000, A Sketch of Neo-Assyrian Grammar (SAAS 13), Helsinki
- Hecker, K., 1968, Grammatik der Kültepe-Texte (AnOr 44), Rom
- Huehnergard, J., 2. Aufl. 2005, A Grammar of Akkadian, Atlanta
- Huehnergard, J. / Woods, Ch., 2008, Akkadian and Eblaite, in: R.D. Woodard (Hg.), Ancient Languages of Mesopotamia, Egypt, and Aksum, Cambridge, 83-152
- Labat, R. / Malbran-Labat, F., 5. Aufl., 1976, Manuel d’épigraphie akkadienne, Paris
- Luuko, M., 2004, Grammatical Variation in Neo-Assyrian (SAAS 16), Helsinki
- Malbran-Labat, F., 2001, Manuel de la langue akkadienne, Louvain-la-Neuve
- Mayer, W., 1971, Untersuchungen zur Grammatik des Mittelassyrischen (AOAT Sonderreihe 2), Kevelaer, Neukirchen-Vluyn
- Reiner, E., 1966, A Linguistic Analysis of Akkadian, The Hague
- Soden, W. von, 1965-1981, Akkadisches Handwörterbuch I-III, Wiesbaden
- Soden, W. von / Mayer, W.R., 3. Aufl. 1995, Grundriß der akkadischen Grammatik (AnOr 33), Rom
- Streck, M.P., 2011, Altbabylonisches Lehrbuch (PLO N.S. 23), Wiesbaden (Lit.)
- Streck, M.P., 3. Aufl. 2007, Akkadisch, in: M.P. Streck (Hg.), Sprachen des Alten Orients, Darmstadt, 44-79
- Tadmor, H., 1982, The Aramaization of Assyria. Aspects of Western Impact, in: H.-J. Nissen u.a. (Hgg.), Mesopotamien und seine Nachbarn (BBVO 1), Berlin 1982, 449-470.
- The Assyrian Dictionary of the Oriental Institute of the University of Chicago. Chicago, Glückstadt 1956ff.
7. Texte, Literatur
N.B. die Zusammenstellung bei Borger 1967-1975 samt Nachträgen in der Zeitschrift Archiv für Orientforschung sowie der jährlichen Keilschriftbibliographie der Zeitschrift Orientalia.
Zu religiöser Literatur → Babylonien
- Hallo, W.W. (Hg.), 1997-2003, The Context of Scripture. Canonical compositions, monumental inscriptions, and archival documents from the Biblical World, Bd. 1-3, Leiden
- Janowski, B. / Wilhelm, G. (Hgg.), Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Neue Folge, Gütersloh 2004ff
- Kaiser, O. (Hg.), 1982-2001, Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, 3 Bd.e und Ergänzungsbände, Gütersloh
Speziell zu Assyrien die folgenden Text- und Monographienreihen:
- State Archives of Assyria, Helsinki
- State Archives of Assyria Literary Texts, Helsinki
- State Archives of Assyria Studies, Helsinki
- State Archives of Assyria Cuneiform Texts, Helsinki
- State Archives of Assyria Bulletin, Helsinki
- Royal Inscriptions of Mesopotamia. Assyrian Periods, Toronto
Zur Literaturgeschichte und zur Archivierung von Literatur (vgl. besonders die entsprechenden Abschnitte in Sasson, 1995, von Pearce, Bottéro, Civil, Alster, Moran, Schmidt, Liverani):
- Röllig, W. (Hg.), 1978, Altorientalische Literaturen (Neues Handbuch der Literaturwissenschaft 1), Wiesbaden
- Röllig, W., 1987, Art. Literatur, in: RLA, Bd. 7, Berlin u.a., 35-66
- Röllig, W., 2009, Aspekte der Archivierung und Kanonisierung von Keilschriftliteratur im 8./7. Jh. v. Chr., in: J. Schaper (Hg.), Die Textualisierung der Religion (FAT 62), Tübingen, 35-49
8. Religion
N.B. die einschlägigen Abschnitte bei Hrouda 1991, Kuhrt 1995, Oppenheim 1977, Sasson 1995. Desweiteren:
- Bottéro, J. / Kramer, S.N., 1989, Losque les dieux faisaient l’homme. Mythologie mésopotamienne, Paris
- Edzard, D.O., 1965, Mesoptamien, in: H.W. Haussig (Hg.), Götter und Mythen im Vorderen Orient (Wörterbuch der Mythologie 1,1), Stuttgart, 17-139
- Groneberg, B., 2004, Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen, Düsseldorf
- Hutter, M., 1996, Religionen in der Umwelt des Alten Testaments I. Babylonier, Syrer, Perser, Stuttgart, 28-114
- Jacobsen, Th., 1976, The Treasures of Darkness. A History of Mesopotamian Religion, New Haven
- Læssøe, J., 1971, Babylonische und assyrische Religion, in: C. Colpe (Hg.), Handbuch der Religionsgeschichte, Bd. 1, Göttingen, 497-525
- Machinist, P., Kingship and Divinity in Imperial Assyria, in: J. Renger, 2011, 405-430
- Ringgren, H., 1979, Die Religionen des Alten Orients (ATD.E), Göttingen, 64-112
- Römer, W.H.Ph., 2. Aufl. 1988, Religion of Ancient Mesopotamia, in: C.J. Bleeker / G. Widengren (Hgg.), Historia Religionum (Handbook for the History of Religions, Bd. 1 Religions of the Past), Leiden, 115-194
- Seux, J.‑M., 1967, Épithètes Royales Akkadiennes et Sumériennes, Paris
- Tallqvist, K., 1938, Akkadische Götterepitheta (StOr VII), Helsingfors
N.B. die neueren (seit 1998) einschlägigen Artikel in RLA s.v. Name / Namengebung, Neujahrsfest, Omina, Opfer / Ersatzopfer, Orakel, Pantheon, Persönliche Frömmigkeit, Priester, Prophetie, Prozession, Religion, Ritual, Schöpfer, Schutzgott, Segen und Fluch, Sünde, Sonnengott, Stern, Stadtgott sowie zu den jeweiligen Götternamen.
Speziell zur Gottheit Assur:
- Berlejung, A., 2007, Die Reduktion von Komplexität. Das theologische Profil einer Gottheit und seine Umsetzung in der Ikonographie am Beispiel des Gottes Aššur im Assyrien des 1. Jhts, in: B. Groneberg / H. Spieckermann (Hgg.), Die Welt der Götterbilder (BZAW 376), Berlin, 9-56
- Driel, G. van, 1969, The Cult of Aššur, Assen
- Galter, H. D., 2009, Art. Ashur (Deity), 2009, in: EBR, Bd. 2, Berlin u.a., 1001f. (Lit.)
- Hirsch, H., 1961, Untersuchungen zur altassyrischen Religion (AfO Beiheft 13/14), Graz
- Hutter, M., 1996, 48f.
- Lambert, W.G., 1983, The God Assur, Iraq 45, 82-86
- Livingstone, A., 1999, Art. Assur, in: DDD (2. Aufl.), Leiden u.a., 108f.
- Menzel, B., 1981, Assyrische Tempel, Rom
- Vera Chamaza, G.W., 2002, Die Omnipotenz Aššurs. Entwicklungen in der Assur-Theologie unter den Sargoniden Sargon II., Sanherib und Asarhaddon (AOAT 295), Münster
9. Überblicksdarstellungen zu Juda unter assyrischem Einfluss
- Donner, H., 2. Aufl. 1995, Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen, GAT 4, Göttingen (3. Aufl. 2000/2001), 317-389
- Finkelstein, I. / Silberman, N.A., 2000, The Bible Unearthed, New York u.a. (dtsch. Übersetzung: Keine Posaunen vor Jericho, München 2002)
- Frevel, Ch., 2016, Geschichte Israels, Stuttgart, 234-270
- Keel, O., 2007, Die Geschichte Jerusalems und die Entstehung des Monotheismus, OLB VI/1, 2 Bd.e, Göttingen, I 370-609
- Knauf, E.A., 1994, Die Umwelt des Alten Testaments (NSK.AT 29), Stuttgart, 132-157 u.ö.
- Schmid, K., 2. Aufl. 2014, Literaturgeschichte des Alten Testaments. Eine Einführung, Darmstadt, 73-108
speziell:
- Bagg, A., 2011, Die Assyrer und das Westland. Studien zur historischen Geographie und Herrschaftspraxis in der Levante im 1. Jt. v. u. Z., OLA 216, Löwen
- Barth, H., 1977, Die Jesaja-Worte der Josiazeit. Israel und Assur als Thema einer produktiven Neuinterpretation der Jesajaüberlieferung (WMANT 48), Neukirchen-Vluyn
- Berlejung, A., 2. Aufl. 2007, Geschichte und Religionsgeschichte des antiken Israel, in: J. Ch. Gertz (Hg.), Grundinformation Altes Testament, Göttingen (4. Aufl. 2010), 55-185, 112-117.136-144
- Berlejung, A., 2012, The Assyrians in the West. Assyrianization, Colonialism, Indifference, or Development Policy?, in: M. Nissinen (Hg.), Congress Volume Helsinki 2010 (SVT 148), Leiden u.a., 21-60
- Cogan, M., 1974, Imperialism and Religion in Assyria, Judah and Israel in the 8th and 7th Centuries BCE (SBL Monograph Series 19), Ann Arbor, Mich.
- Cogan, M., 1993, Judah under Assyrian Hegemony. A Re-examination of Imperialism and Religion, JBL 112, 403-414
- Frahm, E., Mensch, Land und Volk. Assur im Alten Testament, in: J. Renger, 2011, 267-285
- Hartenstein, F., 2009, Unheilsprophetie und Herrschaftsrepräsentation. Zur Rezeption assyrischer Propaganda im antiken Juda (8./7.Jh. v. Chr.), in: M. Pietsch / F. Hartenstein (Hg.), Israel zwischen den Mächten (FS S. Timm; AOAT 364), Münster, 121-143
- Lambert, W.G., 1979, Art. Assyrien und Israel, in: TRE, Bd. 4, Berlin u.a., 265-277
- McKay, J.W., 1973, Religion in Judah under the Assyrians, 732-609, London
- Otto, E., 1999, Die besiegten Sieger. Von Macht und Ohnmacht der Ideen in der Geschichte am Beispiel der neuassyrischen Großreichspolitik, BZ 43,2, 180-203
- Otto, E., 2000, Political Theology in Juda and Assyria, SEÅ 65, 59-76
- Parpola, S., 2000, Monotheism in Ancient Assyria, in: B. Nevling Porter (Hg.), One God or Many? Concepts of Divinity in the Ancient World, Casco Bay ME, 165-209
- Schoors, A., 1998, Die Königreiche Israel und Juda im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. Die assyrische Krise (Biblischen Enzyklopädie 5), Stuttgart
- Toorn, K. van der, 2007, Scribal Culture and the Making of the Hebrew Bible, Cambridge, Mass. / London 240f.
- Spieckermann, H., 1982, Juda unter Assur in der Sargonidenzeit (FRLANT 129), Göttingen
Zu den einzelnen Themen vgl. die oben im Text genannten Stichwörter / Verweisartikel.
Abbildungsverzeichnis
- Übersichtskarte Mesopotamien. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Karte: Die assyrischen Reiche. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Schwarzer Obelisk Salmanassars III. 2. Reihe: Jehu von Israel in Proskynese vor dem assyrischen König; der Text beschreibt den Tribut des Königs von Israel (Kujundschik / Ninive; 9. Jh.; heute: London). Aus: A.H. Layard, The Monuments of Nineveh, London 1849, Pl. 53
- Stele Tiglat-Pilesers III. (Nimrud / Kalchu; heute: Paris). Aus: Wikimedia Commons; © public domain; Zugriff 24.10.2016
- Sargon II. und sein Wesir; Relief (Chorsabad / Dur-Scharrukin; heute: Paris). Aus: Wikimedia Commons; © public domain; Zugriff 24.10.2016
- Sanheribs Belagerung der judäischen Stadt Lachisch 701 v. Chr.; der König thront und nimmt den Bericht seines Offiziers entgegen; links werden gefangene Judäer herangeführt, deren Vordere sich niederwerfen (Wandrelief im Südwestpalast Sanheribs; Kujundschik / Ninive; heute: London). Aus: A.H. Layard, A Second Series of Monuments of Nineveh, London 1853, Pl. 23
- Siegesstele Asarhaddons, der an Bändern zwei besiegte Könige hält (Stele aus Sendschirli; heute: Berlin). Links: Aus: Wikimedia Commons; © public domain; Zugriff 24.10.2016; rechts: © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Assurbanipal (liegend) und seine Gemahlin (sitzend) in der Weinlaube (Relief; Kujundschik / Ninive; heute: London). Mit Dank an © The Trustees of the British Museum; BM WA124920
- König Assurnasirpal II. auf einem Streitwagen; als Bogenschütze wird er mit dem Gott in der Flügelsonne (Assur ?) parallelisiert (Thronsaal B im Nordwest-Palast von Nimrud; heute: London). Mit Dank an © The Trustees of the British Museum, BM 124540
- Belagerung einer Festung; Krieger mit Bogen und Schild; links: Belagerungsmaschine; im Hintergrund Gepfählte (Reliefbild Tiglat-Pilesers III., Nimrud / Kalchu; 9. Jh.). © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Eine Reihe nackter Gefangener mit einer Halsgabel; b: eine brennende Stadt mit Reihen von abgehackten Köpfen (Bildausschnitte von Kupferblech-Beschlägen am Tor von Balawāt; Zeit Salmanassars III. [9. Jh.]; heute: London). Aus: L.W. King, Bronze Reliefs from the Gates of Shalmaneser, King of Assyria, B.C. 860-825, London 1915, Pl. 44 und 45
- Oben: Assurbanipal auf Löwenjagd, unten: anschließendes Trankopfer (Relief; Kujundschik / Ninive; heute: London). Mit Dank an © The Trustees of the British Museum, BM 124887
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