Bodenrecht (AT)
(erstellt: Juli 2008)
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1. Erbbesitz und überlieferte Bodenordnung
Der wichtigste Begriff für den Boden in rechtlicher Hinsicht ist der des „Erbbesitzes“ (nachǎlāh). Damit ist der Grundbesitz einer bäuerlichen Familie gemeint, den sie geerbt hat und selbst bebaut. Der Idee nach geht der → Erbbesitz
2. Rechtliche Regelungen
Die Selbstverständlichkeit des Erbbesitzes als Grundlage des Lebens und Wirtschaftens der Freien wird in den Gesetzessammlungen zunächst einfach vorausgesetzt. So geht die Regelung des Schadensersatzes beim Weiden von Vieh auf fremden Feldern ganz selbstverständlich davon aus, das jeder weiß, welches das eigene und welches das Feld eines anderen ist (Ex 22,4
Landverlust aufgrund militärischer Niederlagen, Exilierungen und spätere Rückkehr von Exilierten verändern die Lage allerdings grundlegend. Jetzt werden rechtliche Regelungen notwendig, wie sie sich in Lev 25
3. Frauen und Bodenrecht
Aufgrund der patriarchalen Struktur der israelitischen Familien ist wohl davon auszugehen, dass sich der Erbbesitz in der Regel über die Männer definiert. So spricht Mi 2,2
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Aufl., Tübingen 1998-2007
2. Weitere Literatur
- Alt, A., 1968, Micha 2,1-5. ΓΗΣ ΑΝΑΔΑΣΜΟΣ in Juda, in: ders., Kleine Schriften zur Geschichte des Volkes Israel, Bd. 3, 2. Aufl. München, 373-381
- Dearman, J.A., 1988, Property Rights in the Eighth-Century Prophets. The Conflict and Its Background (SBL.DS 106), Atlanta, Georgia
- Ebach, J., 1976, Sozialethische Erwägungen zum alttestamentlichen Bodenrecht, BN 1, 31-46
- Kessler, R., 2009, Gott und König, Grundeigentum und Fruchtbarkeit, in: ders., Studien zur Sozialgeschichte Israels (SBAB 46), 167-184
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