Hananja
Andere Schreibweise: Hananiah (engl.)
(erstellt: Mai 2011)
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1. Der Name
Hananja (hebr. חֲנַנְיָה ḥǎnanjāh) ist ein männlicher Eigenname. Grammatisch stellt er einen Verbalsatz dar, wobei an erster Position das Prädikat, 3. Pers. Sg. Perfekt vom Verb חנן ḥnn „gnädig sein / sich als gnädig erweisen“, und an zweiter Stelle als Subjekt die Kurzform des Gottesnamens JHWH steht. Der Name bedeutet also „Jah(we) ist gnädig (gewesen)“ und gehört zur Gruppe der Danknamen. Neben der Kurzform des Gottesnamens begegnet auch die Langform חֲנַנְיָהוּ ḥǎnan-jāhû (Jer 36,12
Analoge theophore Namensbildungen, in denen der Dank für die gnädige Zuwendung eines Gottes ausgedrückt wird, sind auch in der Umwelt Israels zu verzeichnen. So begegnen Ḥa-na-ni-ja-a-ma und ähnliche Formen in keilschriftlichen Texten (Coogan, 25.73f) und Ḥananba‘al (Ḥnnb[‘l]) in phönizischen Inschriften (Benz, 313-315).
Im Judentum ist der Name Hananja beliebt. Die griechische Entsprechung Ἁνανίας Hananias findet sich u.a. in der LXX und im Neuen Testament (Apg 5,1-5
2. Hananja, der Prophet
Jer 28 berichtet von der Konfrontation → Jeremias
Als optimistischer Heilsprophet sagt Hananja öffentlich den Sturz Babels und die Rettung Judas innerhalb der nächsten zwei Jahre voraus (Jer 28,2-4
Der → Qumran-Text
3. Hananja, der Freund Daniels
Dan 1,6
Hananja / Schadrach steht immer an erster Stelle der Dreiergruppe der Freunde Daniels und tritt nie als Einzelperson hervor. Daniel und die drei Freunde zeichnen sich durch Weisheit und Führungskompetenz aus (Dan 1,19f
Auch im Gesang der drei Männer im Feuerofen (Dan 3,88
4. Weitere Personen mit dem Namen Hananja
In der nachexilischen Literatur werden weitere Personen mit dem Namen Hananja erwähnt, insbesondere in Namenslisten. Diese Personen sind jedoch, abgesehen von sehr vereinzelten Funktionsangaben, nicht näher beschrieben: Jer 37,13
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Encyclopaedia Judaica, Jerusalem 1971-1996
- Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973ff
- Theologisches Handwörterbuch zum Alten Testament, 5. Aufl., München / Zürich 1994-1995
- The Anchor Bible Dictionary, New York 1992
- Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament, 2. Aufl., Stuttgart u.a. 1992
- Dictionary of Judaism in the Biblical Period. 450 B.C.E. to 600 C.E., New York 1996
- New International Dictionary of Old Testament Theology and Exegesis, Grand Rapids 1997
2. Weitere Literatur
- Benz, F.L., 1972, Personal Names in the Phoenician and Punic Inscriptions (StP 8), Rom
- Brandscheidt, R., 1989, Der prophetische Konflikt zwischen Jeremia und Hananja, TThZ 98, 61-74
- Coogan, M.D., 1976, West Semitic Personal Names in the Murašû Documents (HSM 749), Missoula
- Fischer, G., 2005, Jeremia 26-52 (HThK.AT), Freiburg
- Fowler, J.D., 1988, Theophoric Personal Names in Ancient Hebrew, a Comparative Study (JSOT.S 49), Sheffield
- Jassen, A.P., 2007, Mediating the Divine. Prophecy and Revelation in the Dead Sea Scrolls and Second Temple Judaism, Brill
- Metzger, M., 2001, Hananja, Mischael und Asarja auf der Mosaikinschrift der Synagoge von En Gedi, in: B. Huwyler (Hg.), Prophetie und Psalmen (FS K. Seybold), Münster, 261-279
- Noth, M., 1928, Die israelitischen Personennamen im Rahmen der gemeinsemitischen Namengebung (BWANT 46 = 3/10), Stuttgart
- Oosterhoff, B.J., 1994, Jeremia 11-29 (COT), Kampen
- Ott, K., 2009, Die prophetischen Analogiehandlungen im Alten Testament (BWANT 185), 2009
- Rechenmacher, H., 1997, Personennamen als theologische Aussagen. Die syntaktischen und semantischen Strukturen der satzhaften theophoren Personennamen in der hebräischen Bibel (Arbeiten zu Text und Sprache im Alten Testament 50), St. Ottilien
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