Last
(erstellt: September 2014)
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1. Begriff
Das wichtigste hebräische Wort für „Last“ ist das Verbalnomen מַשָּׂא maśśā’. Dieses ist von dem Verb נשׂא nś’ „heben / erheben / aufheben“ abgeleitet, welches über 600 Mal im MT vorkommt. Die Verbalwurzel נשׂא nś’ ist gemeinsemitisch als Wurzel eines fientischen Verbs bezeugt (DNWSI, 760-763: nš’1). Das hebräische Verb נשׂא nś’ hat eine ganz ähnliche Bedeutungsextension wie seine akkadische Entsprechung našû(m) „heben / aufheben / tragen“ (CAD N/2, našû A, 80-112). Das Verbalnomen מַשָּׂא maśśā’ meint also das „Aufheben“, bzw. im weiteren Sinn das, was man aufhebt, die „Last“. Ferner ist mit משׂא maśśā’ ein „Spruch / Ausspruch“ gemeint, wohl als das Resultat des „Stimme Erhebens“ aus dem Mund eines Propheten oder auch von Gott selbst.
Die Septuaginta überträgt מַשָּׂא maśśā’ recht unspezifisch mit einer Vielzahl verschiedener griechischer Lexeme für „Last“, „Gewicht“, „Not“ etc., hat also wohl die ursprüngliche Bedeutung nicht mehr gekannt.
2. Die Bedeutung „Last“
Eine Sichtung der Belege von מַשָּׂא maśśā’ im Masoretischen Text eröffnet mehrere Bedeutungen von „Last“: die Traglast für Mensch und Tier, welche auch quantifizierbar sein kann; sodann Fronarbeit und militärische Besatzung. Es steht metaphorisch für (drückende) Verantwortung und in weiterer Folge für eine seelische oder auch „lästige“ Last.
2.1. Traglast für Mensch und Tier
מַשָּׂא maśśā’ kann Menschen wie Tieren auferlegt sein. Diese Last kann neutral einfach auf die zu transportierenden Gegenstände bezogen sein, die sich auf dem Rücken von Tieren (→ Eseln
2.2. Dienst und Verantwortung
Der Begriff „Last“ erlangt vor allem im Buch → Numeri
2.3. Psychische Be-last-ung
מַשָּׂא maśśā’ steht auch für seelische und emotionale Last sowie für die „lästige“ Last durch andere. Das Wissen um eigene Schuldverflochtenheit kann zur unerträglichen Last werden. Sie erzeugt Wunden und bewirkt Verkrümmung (Ps 38,5-7
3. Die Bedeutung „Spruch / Ausspruch“
מַשָּׂא maśśā’ kann neben „Last“ auch „Spruch / Ausspruch“ bedeuten, wie beide Bedeutungen miteinander zusammenhängen, ist nach wie vor umstritten.
Dass מַשָּׂא maśśā’ auch ein hörbares „Erheben“ meinen kann, ist zunächst indirekt aus etlichen Belegen zu entnehmen, in denen die Wurzel נשׂא nś’ zusammen mit קוֹל qôl („Stimme“) gebraucht wird, z.B. können sich die „Stimmen“ von Gesang und Instrumenten „erheben“ (Ps 81,3
Nur vereinzelt kommt מַשָּׂא maśśā’ in weisheitlichem Kontext vor und bezeichnet sowohl den weisen Ausspruch (Spr 30,1
In den Prophetenbüchern steht מַשָּׂא maśśā’ häufig in Überschriften über Sprucheinheiten (z.B. Jes 13,1
In Jer 23,33-40
Literaturverzeichnis
- Fischer, G., 2005, Jeremia 1-25 (HThKAT), Freiburg
- Freedman, D.N. / Willaughby, B.E. / Fabry, H.-J., 1986, Art. נשׂא nś’, in: ThWAT V, Stuttgart, 626-643
- Japhet, S., 2002, 1 Chronik (HThKAT), Freiburg
- McKane, W., 1980, משׂא in Jeremiah 23,33-40, in: J.A. Emerton (Hg.), Prophecy (BZAW 150; FS G. Fohrer), Berlin / New York, 35-54
- Müller, H.-P., 1986, Art. מַשָּׂא maśśā’, in: ThWAT V, Stuttgart, 20-25
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