Gold
(erstellt: Januar 2010)
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1. Kulturgeschichte
Gold kommt in der Natur gediegen vor, lässt sich leicht bearbeiten und gehört daher mit → Silber
2. Altes Testament
In den hebräischen Büchern des Alten Testaments kommt „Gold“ (hebr. זָהָב zāhāv) 389-mal vor (als speziellere Ausdrücke vgl. כֶּתֶם kætæm und פַּז paz, jeweils 9-x, חַשְׁמַל chašmal, 3-mal, sowie בֶּצֶר bæṣær, 2-mal). Besonders häufig begegnet das Wort in jenen Texten, die sich Israels Heiligtum widmen: bei seiner ersten Beschreibung am Berg Sinai in Ex 25-31 und seiner Herstellung in Ex 35-40 (97-mal), bei Salomos Tempelbau (1Kön 6f, 18-mal; vgl. 1Chr 28 - 2Chr 5, 38-mal) oder bei den Gaben der Anführer Israels in Num 7 (15-mal; zu Weihegaben vgl. auch 1Kön 15,15
In theologischen Metaphern figuriert Gold für Gott selbst (Hi 22,25
In starkem Gegensatz zum Gold des Heiligtums steht Israels Bundesbruch mit dem → Goldenen Kalb
In profanen Kontexten steht Gold schon bei → Abraham
3. Neues Testament
Im Neuen Testament spielt Gold (gr. χρυσίον chrysíon, 12-mal, χρυσός chrysós, 10-mal) eine wesentlich geringere Rolle. Das Goldgeschenk der Magier weist auf die Göttlichkeit Jesu hin (Mt 2,7
Literaturverzeichnis
- Bachmann, H.-G., Mythos Gold. 6000 Jahre Kulturgeschichte. Mit einem Beitrag von Jörg Völlnagel, München 2006 (großer und reichhaltiger Bildband mit 292 Farbabbildungen, von einem ausgewiesenen Montanarchäologen).
- Born, H. / Völling, E. (Hgg.), Gold im Alten Orient. Technik – Naturwissenschaft – Altorientalistik (Nachrichten aus dem Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg. Reihe A: Antikensammlung 6), Würzburg 2006 (interdisziplinäre Untersuchung einer altorientalischen Goldschale).
- Deger-Jalkotzy, S. / Schindel, N. (Hgg.), Gold. Tagung anlässlich der Gründung des Zentrums Archäologie und Altertumswissenschaften an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 19.-20. April 2007 (Origines 1), Wien 2009 (zwölf Beiträge zu Gold in der Antike).
- Fol, A. / Lichardus, J. (Hgg.), Macht, Herrschaft und Gold. Das Gräberfeld von Varna (Bulgarien) und die Anfänge einer neuen europäischen Zivilisation, Saarbrücken 1988.
- Gopher, A. / Tsuk, T (Hgg.), The Nahal Qanah Cave. Earliest Gold in the Southern Levant (Tel Aviv University. Sonia and Marco Nadler Institute of Archaeology. Monograph Series 12), Jerusalem 1996.
- Kedar-Kopfstein, B., Art. זָהָב, in: Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Bd. 2, Stuttgart u.a. 1977, 534-544.
- Lux, R., „Mir gehört das Silber und mir das Gold – Spruch JHWH Zebaots“ (Hag 2,8). Überlegungen zur Geschichte eines Motivs, in: ders., Prophetie und Zweiter Tempel. Studien zu Haggai und Sacharja (FAT 65), Tübingen 2009, 165.179.
- Michailidou, A., Weight and Value in Pre-Coinage Societies. An Introduction (ΜΕΛΕΤΗΜΑΤΑ 42), Athen 2005 (wissenschaftliche Einführung, die interessante wirtschafts- und sozialgeschichtliche Hintergründe erschließt).
- Moorey, P.R.S., Ancient Mesopotamian Materials and Industries. The Archaelogical Evidence, Oxford 1994, bes. 217-232 (Standardwerk).
- Reiter, K., Die Metalle im Alten Orient unter besonderer Berücksichtigung altbabylonischer Quellen (AOAT 249), Münster 1997, bes. 1-74.
- Singer, K.H., Die Metalle Gold, Silber, Bronze, Kupfer und Eisen im Alten Testament und ihre Symbolik (fzb 43), Würzburg 1980.
Abbildungsverzeichnis
- Metallstreifen (meist Gold) aus nachexilischer Zeit, die auf die Kleidung oder Kopfbedeckung genäht wurden und das Ansehen des Trägers steigern sollten. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Die Anbetung des Goldenen Kalbs (Nicolas Poussin; 1633-1637).
- Ohrringe aus Edelmetall, meist Gold (Eisenzeit II). © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
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