Deutsche Bibelgesellschaft

(erstellt: Mai 2024)

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1. Lage

Das antike Madeba befindet sich im Herzen der gleichnamigen modernen Kleinstadt, etwa 30 km südwestlich von Amman und 9 km südlich von Hisban (Koordinaten: 2256.1253; N 31.7171964, E 35.7947267). Der antike Ort lag auf einer natürlichen Erhebung des transjordanischen Plateaus inmitten einer fruchtbaren Ebene. Die Siedlung besaß allerdings keine natürlichen Quellen, so dass das Regenwasser in Zisternen gespeichert werden musste.

Durch Madeba führte die Königsstraße und ebenso die im frühen 2. Jh. n. Chr. angelegte Via Nova Traiana, eine römische Handels- und Militärstraße, die Bostra in Syrien mit dem Golf von Aqaba verband und die Festungen des Limes Arabicus landseitig versorgte.

2. Name und Identifizierung

U. Seetzen besuchte im Jahr 1807 als erster Europäer den damals noch unbesiedelten Tell Madeba, konnte aber lediglich zwei Säulen dokumentieren. Auch J.L. Burckhardt berichtete im Jahr 1812 nichts Substanzielleres. Erst nach der Entdeckung der → Mescha-Stele im Jahr 1868, die unter den Forschern des Heiligen Landes eine wahre Euphorie für das moabitische Gebiet auslöste, wurden die Ruinen des Ortes näher untersucht. So dokumentierte H.B. Tristram im Jahr 1872 eine Säulenstraße, verschiedene Monumente und mehrere Kirchen. Ab 1881 arbeiteten Forscher des Palestine Exploration Funds in Madeba. G. Schumacher erstellte schließlich 1891 den ersten topografischen Plan des antiken Ortes.

Die 1884 aufgefundene Madeba-Karte (s.u. 6.) ist zweifellos der berühmteste archäologische Fund aus dieser Stadt.

3. Literarische Überlieferung

Biblische Berichte zeugen von der Bedeutung des Ortes während der Eisenzeit. In Num 21,30 (und Jos 13,9.16) wird Madeba in Texten zur Frühzeit der israelitischen Stämme erwähnt. Die moabitische Stadt sei damals – wie auch Hisban (→ Heschbon) und → Dibon – dem Amoriter-König → Sihon zugefallen. Nach dessen Niederlage gegen die Israeliten habe sie danach dem Stamm Ruben gehört. In Jes 15,2 wird Madeba zu den Städten → Moabs gezählt.

Die angebliche Schlacht von Madeba in 1Chr 19,6-15 während der Expansionskriege → Davids sei von → Joab siegreich beendet worden. Demnach hätten sich die → Aramäer und → Ammoniter in der Nähe des Ortes versammelt und die Israeliten von zwei Fronten aus angreifen wollen; dennoch seien sie von diesen in die Flucht geschlagen worden.

Die in Dibon gefundene Mescha-Stele aus dem 9. Jh. v. Chr. berichtet, dass der moabitische König Mescha den König → Omri von Israel geschlagen habe. Dieser muss zuvor das Gebiet von Madeba in seine Hand gebracht haben. Setzt man Jes 15 in der Mitte des 8. Jh.s an, wäre Madeba danach für fast 100 Jahre in moabitischer Hand gewesen.

Literarisch fassbar wird Madeba nach der klassisch-alttestamentlichen Zeit erst wieder im 2. Jh. v. Chr. Während des Makkabäer-Aufstandes legten „die Söhne von Jambri“ – ein nabatäischer Stamm (Beni ‘Amirat?) – hier einen Hinterhalt gegen den Konvoi Johanans, eines der Brüder des Judas Makkabäus (→ Makkabäer). Sie verschleppten und töteten Johanan. Dessen Tod wurde nach 1Makk 9,35-42 von seinen Brüdern Jonathan und Simon gerächt.

Flavius → Josephus berichtet, Madeba wäre nach einer langen Belagerung von Johannes Hyrkanus I. (135-104 v. Chr.) erobert worden (Ant. XIII 9, 1; Bell. I 2, 6; Text gr. und lat. Autoren). Er beabsichtigte damit, einen Zugriff auf den Handel über den Königsweg zu erlangen. Bis in die Zeit der Herrschaft von Alexander Jannäus (103-76 v. Chr.; Ant. XIII 15, 4; Text gr. und lat. Autoren) blieb die Stadt in jüdischen Händen. Erst Hyrkanus II. war bereit, die Stadt (und elf weitere im Umfeld) an König Aretas III. von Petra zu übergeben, um diesen als Verbündeten im Kampf gegen seinen Bruder Aristobul II. zu gewinnen (Ant. XIV 1, 4; Text gr. und lat. Autoren).

Verschiedene Inschriften in der Stadt und Umgebung belegen, dass Madeba im politischen Einflussgebiet der Nabatäer verblieb, bis schließlich die Römer auch dieses Gebiet 106 n. Chr. in die Provincia Arabia eingliederten. Dies bestätigt u.a. auch Eusebius, Onomastikon 128,20 (Eusebs Onomastikon), sowie Claudius Ptolemäus, Geographica V 16,4 (Text gr. und lat. Autoren).

Unter römischer Herrschaft stieg Madeba zu einer Verwaltungsstadt an der Via Nova Traiana auf. Inschriften aus dem 2. und 3. Jh. n. Chr. erwähnen die Namen von römischen Centurionen der Legio III Cyrenaica, die in Madeba stationiert waren. Zur Zeit der Kaiser Septimius Severus (193-211 n. Chr.), Geta (211 n. Chr.), Caracalla (211-217 n. Chr.) und Elagabalus (Marcus Aurelius Antoninus 218-222 n. Chr.) besaß Madeba das Münzrecht. Üblich waren auf den hier geschlagenen Zahlungsmitteln Darstellungen des jeweiligen Kaisers und auf der Rückseite Abbildungen des Helios auf dem Streitwagen, der Stadtgöttin Madebas (Tyche) stehend mit dem Füllhorn in der Linken und einem Betyl in der Rechten oder sitzend auf einem Thron. Auch konnte ein Betyl in einem Tempel dargestellt werden.

Die Mischna erwähnt eine jüdische Gemeinde am Ort (mMik 7,1).

In der spätrömischen Zeit fasste auch das frühe Christentum in Madeba Fuß. Die christliche Gemeinschaft in und um Madeba hatte während der Verfolgung des Diokletian im frühen 4. Jh. n. Chr. auch Märtyrer zu beklagen, u.a. den Offizier Zenon sowie Theodor von Balqa’ mit seinen Gefährten Julian, Eubolos, Malkamon, Mokimos und Salamon.

Eusebius bezeichnet in seinem Onomasticon (112,16; Eusebs Onomastikon) in dieser Zeit Kariathaim (Qurayyat nahe Madeba?) als christliches Dorf. Gegen Ende des 4. Jh.s n. Chr. besuchte bereits Egeria eine Kirche auf dem Berg Nebo (westlich von Madeba und 3,5 km entfernt von der Siedlung Madeba, Khirbet el-Mukhayyat), wenn auch Madeba selbst von ihr nicht erwähnt wird.

Die Existenz einer christlichen Gemeinde von Madeba und ihres Bischofs Gaianus (unter der Verwaltung des Erzbischofs von Bostra) wird in den Konzilsakten von Chalzedon 451 n. Chr. erwähnt. Mosaikinschriften nennen darüber hinaus aus dem 5. Jh. n. Chr. die Bischöfe Fidus, Cyrus und Malichos, aus dem 6. Jh. n. Chr. weiterhin Elias (531 / 532), Johannes (562), Sergius (576-596), Johannes (um 578 / 579), Leontius (694-708) sowie im 8. Jh. Sergius II., Hiob (756-762) und Theophanes (767).

4. Besiedlungsgeschichte

Da sich 1880 bereits christliche Familien aus Kerak auf dem Tell Madeba niedergelassen hatten, konnte der antike Ort nie systematisch erforscht werden. Das Hauptaugenmerk der wenigen Ausgrabungen lag bis in die 1990er Jahre ohnehin auf den dortigen Kirchen, die durch ihre Mosaike zu Recht große Berühmtheit erlangten. Seit 1992 gibt es auf Initiative des unvergessenen M. Piccirillo eine Mosaikschule; 1995 wurde ein archäologischer Park eingeweiht. Hingegen wurden die Spuren der vorklassischen Stadt nur eher zufällig entdeckt.

Nach einem Survey im Jahr 1993 begannen drei Jahre später unter der Leitung von T. Harrison Ausgrabungen auf dem Tell selbst. Der im Durchmesser etwa 500 m kreisrunde Hügel im Herzen der modernen Stadt ist bis heute als moderate Erhebung identifizierbar.

Der Ausgrabungsbereich von Feld A wurde am südöstlichen Hang angelegt, wo frühbronzezeitliche Architekturreste (4. Jt. v. Chr.), Zisternen sowie Abfallgruben aus dem 9. und 8. Jh. v. Chr. erforscht wurden, die auf bescheidene Bauerndörfer schließen ließen.

Auf der westlichen Akropolis wurden 1998 die beiden Felder B und C ausgegraben. Hier scheint in der Späten Bronzezeit (→ Bronzezeit) ein urbanes Zentrum existiert zu haben, welches bis in die → Eisenzeit II bestand. Getrennt werden die beiden Bereiche durch eine antike Befestigungsmauer.

1

Georgskirche

9

Apostelkirche

2

„Burnt Palace“

10

Archäologisches Museum

3

Kirche der Jungfrau Maria

11

Shops

4

Kirche der Märtyrer

12

Birke

5

Kirche des Propheten Elia

13

Al-Mishaqa Kirche

6

Kirche der Sunna‘-Familie

Feld A

 

7

Kirche der Salayta-Familie

Feld B

 

8

„Kathedrale“

Feld C

 

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4.1. Bronze- und Eisenzeit

Aus der Frühen Bronzezeit wurde auf der Akropolis (in den Feldern B und C) eine massive, direkt auf den natürlichen Felsen erbaute Stadtmauer nachgewiesen. Später integrierte man Teile dieser Mauer in die Wohnbebauung. Reste eines Wohngebäudes dieser Zeit wurden von einer dünnen Sandschicht versiegelt. Mitte der Frühen Bronzezeit scheint die Stadt verlassen und erst gegen Ende der Späten Bronzezeit erneut besiedelt worden zu sein.

In der Nekropole westlich des Tells wurden zwei Gräber aus dem 13. Jh. v. Chr. entdeckt. In diesen spätbronzezeitlichen (möglicherweise bis in die frühe Eisenzeit belegten) Gräbern wurde mykenische, jedoch keine zypriotische Keramik aufgefunden; weiterhin verschiedenartige Perlen, Bronzeschmuck, Bronzeschwerter, Bronzepfeilspitzen, eine zoomorphe Keramikfigurine, Silberohrringe, Skarabäen sowie ein Siegelring aus Bronze.

In der Übergangsphase von der Späten Bronzezeit zur → Eisenzeit I konnte eine Stadtmauer erneut errichtet werden. Sie wurde auf einer Länge von 50 m nachgewiesen und erreichte an ihrer größten Ausdehnung eine Breite von 7 m. Zum Teil blieb sie bis auf eine Höhe von 5 m erhalten. An diese wurde in der ersten Hälfte des 12. Jh.s v. Chr. innenliegend ein Gebäudekomplex angebaut (Plan in Foran / Klassen 2013, 214 Abb. 3). Diese für die frühe Eisenzeit I typische Bauweise ist auch an anderen Orten des zentralen Transjordaniens, z.B. auf Tell el-Umēri oder in Hisban, zu belegen. Aufgrund der geringen Ausgrabungsfläche konnten allerdings keine Aussagen über die Funktion dieses Gebäudes gemacht werden. Gefunden wurden eine mykenische Flasche, eine bemalte bikonische Kanne sowie einige „Collared-rim-storage-jars“.

Südlich von Madeba konnte auch ein Grab der Eisenzeit I-II aufgefunden werden.

Während der Eisenzeit IIA wurde das zentrale, während der frühen Eisenzeit angelegte Gebäude auf dem Tell umgebaut und erweitert (Plan in Foran / Klassen 2013, 215 Abb. 4). Auch in der Eisenzeit IIB ist eine Besiedlung nachgewiesen, wenn auch im kleineren Umfang. Die Keramikfunde sprechen für eine Wohnbebauung, die vermutlich im 7. Jh. v. Chr. aufgegeben wurde. Neben typischen Keramikformen des 9. / 8. und beginnenden 7. Jh.s v. Chr. (darunter auch Feinkeramik) wurden das Fragment einer weiblichen Figurine, einige Spinnwirtel, eine Spatula aus Bronze sowie einige Basaltgefäße und Reibsteine gefunden.

4.2. Hellenistische Zeit

Erst in hellenistischer Zeit wurde der Tell wiederbesiedelt. Bisher wurden nur Gruben aufgefunden sowie ein möglicher Festungseingang in Feld B. Möglicherweise konzentrierte sich die Besiedlung auf ein kleines Fort.

4.3. Nabatäisches Intermezzo

Ein Grabmonument aus dem Jahr 37 n. Chr. aus der Regierungszeit des nabatäischen Königs Aretas IV. (aufgefunden in der „Kathedrale“) bezeugt die Zugehörigkeit des Madeba-Gebietes zum nabatäischen Reich sowie zu den Banu Amrat (bei Josephus „Amaraios“ Ant. XIII 1, 2; Text gr. und lat. Autoren).

In Feld B wurden Reste aus der frührömischen bzw. nabatäischen Zeit aufgefunden (u.a. nabatäische bemalte Fein-Keramik).

4.4. Römische Epoche sowie byzantinisch-umayyadische Zeit

In römisch-byzantinischer Zeit erstreckte sich der Ort über das natürliche Plateau hinaus in Richtung Norden. Allerdings sind nur wenige Überreste des römischen Madeba erhalten geblieben, darunter mehrere Bereiche des Decumanus (von Ost nach West verlaufend), eventuell ein runder Tempel und einige Architekturelemente, die in späteren byzantinischen Gebäuden wiederverwendet wurden.

Eingehend erforscht wurden mehrere Kirchen und „Paläste“ aus der byzantinischen und umayyadischen Ära, darunter der „Burnt Palace“, ein luxuriöses Wohngebäude mit reicher Mosaikausstattung, welches in spätbyzantinischer Zeit einem verheerenden Brand zum Opfer fiel und nicht wieder aufgebaut wurde.

Die Wohnbebauung folgte stets einem ähnlichen Plan. Dabei öffneten sich die Räume eines Wohnkomplexes stets zu einem Innenhof hin. Dieser war gepflastert und besaß unterirdisch in den Felsen geschlagene Zisternen. Vergleichbar wurden in Feld C Reste von byzantinisch-umayyadischer Wohnbebauung freigelegt. Die Dächer dieser Häuser waren direkt an die noch existierende Stadtmauer angebaut. Die Räume gruppierten sich ebenfalls um einen zentralen Innenhof. In einem der Räume wurden Reste von Wandverputz mit einer griechischen Inschrift gefunden, von der aber nur einzelne Buchstaben lesbar waren. Besonders zu erwähnen ist der Fund einer Knochen-Plakette mit einem eingeritzten Krieger aus dem 5. Jh. n. Chr. (Abb. 4).

Die Stadt erlebte während der byzantinischen Zeit ihre größte Blüte und erreichte damals auch ihre räumlich größte Ausdehnung. Selbst nach der islamischen Eroberung blühte die Stadt weiter. Noch bis in die Mitte des 8. Jh.s n. Chr. wurden Kirchen renoviert bzw. neu gebaut. Ende des 8. Jh.s kam es zu einem dramatischen Niedergang. Obwohl man aus den durchgeführten Grabungen weiß, dass es noch einige Menschen an diesem Ort hielt, war die Bedeutung von Madeba dahin: die Stadt wird in keinem in dieser Gegend spielenden historischen Ereignis mehr erwähnt, arabische Schriftsteller, wie auch der die Moabitis bereisende Geograf Muqaddasi (*946; gest. 991 / 1000 [?] n. Chr.). erwähnen den Ort nicht und auch die osmanischen Steuerlisten kennen Madeba nicht. Erst in spätosmanischer Zeit belebte sich der Ort wieder (s.o.).

5. Stadt der Kirchen und Mosaike

Gegenwärtig sind 15 Kirchen aus byzantinischer und umayyadischer Zeit bekannt. Sie zeugen vom Reichtum der Stadt zwischen dem 5. und 7. / 8. Jh. n. Chr. Durch die verschiedenen Inschriften war es möglich, eine Bischofsliste von der Mitte des 5. Jh.s bis in das 8. Jh. n. Chr. aufzustellen (s.o.). Auch der Zuständigkeitsbereich der Diözese lässt sich rekonstruieren. Er reichte im Süden bis zum Wadi Mujib / → Arnon (umfasste also auch Diban und Umm er-Rasas), im Westen bis zum Berg Nebo, im Südwesten bis Ma’in und Machaerus und erstreckte sich im Osten bis an die Steppe.

5.1. Kirche der Jungfrau Maria / Marienkirche

Die um 700 n. Chr. errichtete Marienkirche lag nordöstlich des gepflasterten Decumanus (Abb. 5 A) der Stadt. Die Bauherren nahmen die Exedra eines Nymphäums (Abb. 5 B) auf und spiegelten diese jenseits der zentralen Rotunde der Kirche (Abb. 5 C), die einen Durchmesser von 9,7 m besaß und für die versammelte Gemeinde bestimmt war. Das durch eine Inschrift in die Mitte des 7. Jh.s n. Chr. datierte zentrale Mosaik füllte diesen Gemeinderaum fast vollständig aus. Das ursprüngliche Fußbodenmosaik aus der zweiten Hälfte des 6. Jh.s n. Chr. wurde 662 / 663 n. Chr. erneuert. In zwei zu einem achteckigen Stern verschobenen Quadraten befand sich ein Medaillon mit einer längeren Inschrift (zur Mutterschaft der Jungfrau Maria und zur universalen Herrschaft Christi). Auf der Nordwestseite schlossen drei Türen (Abb. 5 D) den Rundbau vom Narthex und einem Hof ab. Beide Bereiche waren ebenso reich mit Mosaiken verziert (Abb. 5 E). Das Presbyterium (Abb. 5 F) setzte man an den Rundbau nach Südosten hin an. Eine Schwelle (Abb. 5 G), bei der die Nuten für die dort einst angebrachten Schranken noch erkennbar sind, trennte die Gemeinde in der Rotunde vom erhabenen Bereich der Priester. Die Tabula ansata (rechteckige Inschriftentafel) lag vor der Schwelle zum Presbyterium (Abb. 5 H; Abb. 6). Auf ihr wurde nach Piccirillo mitgeteilt: „Zu Zeiten […] (von) Bischof Theophanes wurde diese wunderschöne Mosaikarbeit des […] Hauses der heiligen und unbefleckten Königin […] Theotokos (‚Gottesgebärerin‘) verwirklicht, dank dem Eifer und der Inbrunst des Christus liebenden Volkes dieser Stadt von Madeba […].“

1,3 m unter dem Narthex und dem Hof der Kirche (E) entdeckte man bei Ausgrabungen das reich ausgestattete Mosaik eines villenartigen Wohnbaus aus der ersten Hälfte des 6. Jh.s n. Chr. Griechische Sagen über Hippolytos (vgl. Euripides und Prokopius von Gaza) werden in dem heute nach diesem benannten Raum verarbeitet. Hippolytos, der Sohn des Theseus und der Amazone Hippolyte, verehrte Artemis, die Göttin der Jagd und der Keuschheit. Die eifersüchtige Aphrodite war jedoch erzürnt darüber, dass Hippolytos sie geringschätzte und setzte eine Verkettung tödlicher Ereignisse in Gang. Der Hippolytos-Saal war seinerseits über einem (im Querschnitt runden) römischen Tempel mit einem erhabenen Podest errichtet worden.

5.2. Kirche des Propheten Elia und die Krypta des Elianus

Das gegenüber der Marienkirche südlich des Decumanus gelegene, heute weitgehend zerstörte Gebäude wurde 1897 entdeckt. Nach der damals noch lesbaren Widmungs-Inschrift sei der von Bischof Sergius begonnene Kirchenbau im Jahr 607 / 608 n. Chr. unter Bischof Leontius fertiggestellt und dem Propheten → Elia geweiht worden.

Die Krypta des Elianus aus dem Jahr 595 / 596 n. Chr. ist ebenfalls seit 1897 bekannt, blieb bis heute aber noch in Teilen erhalten. Treppen führten an beiden Seiten des Presbyteriums der Kirche spiegelbildlich in die Krypta hinab. Diese querten jeweils über einen rechteckigen Zwischenraum, die durch Medaillons ausgefüllt waren: einen Baum mit Früchten an beiden Seiten (im Süden; Abb. 8) bzw. ein oktogonales Astgeflecht (im Norden). Ein Gewölbe überdeckte den Kryptabereich, der durch ein Fenster in der Apsis Licht erhielt. Dessen Fußboden war mit einem qualitativ hochwertigen Mosaik ausgelegt in der sog. „Regenbogen-Technik“, bei der das gesamte Farbspektrum ausgenutzt wurde, wodurch das Kunstwerk besonders prächtig wirken konnte.

5.3. Kirche der Apostel

Die dreischiffige Basilika im Südosten der Akropolis nahe dem Königsweg wird inschriftlich ins Jahr 578 / 579 n. Chr. datiert und ist damit dem Bischof Sergius I. zuzuschreiben. Die Kirche hatte eine Länge von ca. 23,5 m und eine Breite von ca. 15 m. Ihre Mosaike wurden nicht durch ikonophobische Eingriffe zerstört und zählen daher zu den besterhaltenen in Madeba.

Die beiden Seitenschiffe waren mit geometrischen und floralen Mustern ausgelegt, das Mittelschiff zierten neben Jagd- und Hirtenmotiven zumeist Tiere und Pflanzen. In dessen Mittelpunkt wurde ein Medaillon mit der Darstellung des personifizierten Meeres (thalassa) präsentiert.

Im Norden schlossen sich zwei kleinere Kapellen an, die ebenfalls mit Mosaikfußböden ausgelegt waren. Die nordwestliche (5 x 3 m) – dekoriert mit einem Motiv aus Apfel- und Granatapfelbäumen sowie Tieren (Hirsch, Schafe und Gazelle) – stammt aus der Zeit des Bischofs Johannes.

Auch die zweite Kapelle entstand unter der Aufsicht des Bischofs Johannes. Eines der dort befindlichen Mosaikfelder wird durch vier von seinen Ecken zum Zentrum eingezeichnete Bäume gegliedert, zwischen denen jeweils zwei Tiere dargestellt werden. Ein weiteres Mosaikfeld bestand aus einem Muster aus Bäumen, Blumen, Blättern, Früchten und Knospen.

5.4. Der „Kathedralen“-Komplex

Die angesichts ihrer Größe als Kathedrale bezeichnete Kirche und deren beide am westlichen Vorhof gelegenen Nebengebäude wurden auf einer Terrasse südlich der Akropolis errichtet.

Die kleine Taufkapelle (photisterion; 5,8 x 1,8 m) im Nordwesten des Kirchbaus wurde zur Zeit des Bischofs Cyrus (frühes 6. Jh.) mit Mosaiken ausgelegt. Das etwa einen Meter tiefe steinerne Taufbecken hatte einen Durchmesser von ca. 80 cm. Hydraulischer Putz versiegelte dessen Innenflächen. Das beeindruckende Mosaikfeld im Photisterion stellte drei Paare sich gegenüberstehender Tiere dar (zwei Widder, zwei Gazellen, ein Zebu und ein Löwe), zwischen denen Weinranken wachsen.

Unter Bischof Johannes konnte 562 n. Chr. im Südwesten die Kapelle des Märtyrers Theodor (ca. 16,3 x 5,1 m) hinzugefügt werden. Außergewöhnlich ist deren Ausrichtung nach Westen. Ihr Hauptmosaik bildet Jagd- und Hirtenmotive mit vier Adlern in den Ecken ab. Im zentralen Bereich finden sich personifizierte Darstellungen (Flötenspieler, Lassowerfer, Fische, Vögel und Früchtekörbe). Die oktogonalen Felder in den Ecken stellen die Personifizierungen der vier Paradiesflüsse → Pischon, Gihon, → Tigris und → Euphrat (Gen 2,10-14) dar. Die Bema im Westen (hinzugefügt unter Bischof Johannes) wird durch vier Bäume gegliedert, zwischen denen zwei Löwen und zwei Hirsche dargestellt werden.

Als Bischof Sergius 576 n. Chr. den gesamten Komplex neu gestaltete, überbaute er das Photisterion mit einer neuen Taufkapelle. Diese hatte ihre Apsis im Osten, die auch den kreuzförmig ausgehauenen Taufstein umfasste. Der Rand des zentralen Mosaikfeldes ist mit Jagd- und Hirtenszenen bestückt, im Innenbereich werden Vögel, Fische, Bäume, Früchte und Fruchtkörbe abgebildet. Die dortige quadratische Bema wurde durch Bäume (je einer an jeder Seite) gegliedert und in den Ecken durch Löwen und Hirsche ausgeschmückt.

Zwischen beiden Kapellen lag ein Innenhof, der eine Doppelzisterne überwölbte. Sein Mosaikboden stammt ebenso aus der Zeit des Bischofs Sergius.

Zur Zeit des Bischofs Leontius (im Jahr 603 n. Chr.) wurde der Ausbau des „Kathedralen“-Komplexes abgeschlossen.

5.5. Kirche der Madeba-Karte / Georgskirche

Die heutige Georgskirche, ein Gebäude aus dem Jahr 1896, erhebt sich über den Grundmauern eines byzantinischen Vorgängerbaus. Dieser besaß eine halbrunde Apsis und einen durch Säulen unterteilten dreischiffigen Gemeinderaum. Berühmt wurde dieser durch das dort aufgefundene topographische Mosaik (s.u. 6.).

Von den weiteren Basiliken seien hier nur noch die Kirche der Sunna‘-Familie, die Kirche der Salayta-Familie, eine Kirche im Südwesten der Akropolis und die Kirche von El-Khadir genannt.

6. Die Madeba-Karte

6.1. Fundumstände, Erhaltung und Veröffentlichung

Die Mosaikbilder der Madeba-Karte wurden 1884 vom griechisch-orthodoxen Patriarchen, Nicodemus von Jerusalem (1883-1890) zum ersten Mal erwähnt. Man fand sie bei Bauvorbereitungen für die neue, dem hl. Georg geweihte Kirche am damaligen Stadtrand von Madeba. Zunächst maß man ihr keine besondere Bedeutung zu. So gingen große Teile des Mosaiks verloren. Als P. Kleophas Koikylides, der Bibliothekar des griechisch-orthodoxen Patriarchats, die Baustelle besuchte, stoppte er die fortlaufende Zerstörung des Mosaiks und schützte die verbliebenen Reste. Das Mosaik bestand bei seiner ersten wissenschaftlichen Aufnahme noch aus vier kleinen und einem großen Fragment. Insgesamt sind auf dem Mosaik 157 Ortslagen erhalten geblieben. Es dauerte allerdings bis ins Jahr 1906, bis der staunenden wissenschaftlichen Öffentlichkeit eine exakte Farbkopie von P. Palmer und H. Guthe in zehn Teilkarten vorgelegt werden konnte.

6.2. Eigenheiten und Herstellung

Die Mosaikkarte von Madeba wurde als Landkarte für einen Kirchenraum geschaffen und war – wie dieser – geostet. Alle ihre Bildelemente und Inschriften sind vom Westen her, also vom Standpunkt der Gemeindeglieder und der Pilger, zu betrachten und zu lesen.

Die ursprüngliche Ausdehnung der einst in Madeba gezeigten vollständigen Karte wird im Norden mindestens bis zum phönizischen → Sidon gereicht haben, dem städtischen Hauptort nördlich von Sarepta. Im Süden wurden sicher die sieben klassischen Nilarme dargestellt, dazu vermutlich auch das alle Städte Ägyptens überstrahlende Alexandria. Die Westgrenze war das Mittelmeer; die Begrenzung im Osten die syrisch-arabische Wüste.

Berechnet man die Mitte der Karte mit → Jerusalem, so sind Sarepta im Norden und Jerusalem ca. 10 m voneinander entfernt. Mit einer Borte rings um die Karte herum wird damit die Gesamtlänge des Mosaiks auf etwa 22 m in Nord-Südausdehnung geschätzt werden können. Die maximal erhaltene Ausdehnung von Ost nach West ist mit 5,60 m zu veranschlagen. Durch mögliche kleine Erweiterungen und die ringsum laufende Borte wird die Gesamtbreite etwa 7 m betragen haben.

Rechnet man diese Zahlen hoch, so ist ein ursprüngliches Mosaikfeld von 22 m x 7 m, d.h. 154 Quadratmetern anzunehmen. Die Tesserae-Dichte der Karte ist unterschiedlich. Sie richtet sich nach der Komplexität des Dargestellten. So wurden bei besonders elaborierten Elementen 150 Tesserae auf einem Quadratdezimeter verarbeitet. Bei einer durchschnittlichen Belegung reichten jedoch 120 Tesserae auf der gleichen Fläche. Demzufolge benötigte man insgesamt vermutlich etwa 2 Mio. Tesserae.

Ein geschulter Arbeiter verlegte bei idealen Arbeitsbedingungen und voller Konzentration in etwa 200 Tesserae pro Stunde. Er würde demzufolge für die Gesamtaufgabe insgesamt 9240 Arbeitsstunden benötigen. Nimmt man einen 12-Stunden-Tag an, dann wären das 770 Arbeitstage, wobei man noch Pausen und Feiertage einrechnen muss. Hinzu kommt noch die Arbeitszeit weiterer Personen, z.B. für die Recherche, für den künstlerischen Entwurf, die Umzeichnung auf dem Fußboden, die Materialbeschaffung, den Transport des Materials, das Zuschlagen der Tesserae und für die notwendige Kommunikation mit dem Auftraggeber sowie die Abstimmung der Mitarbeiter untereinander.

Spuren der Ikonophobie sind in der Mosaikkarte sowohl bei der Darstellung der Seeleute in den Schiffen auf dem → Toten Meer als auch am Löwen im moabitischen Feld zu erkennen. Die Eingriffe beschränkten sich auf die figürlichen Elemente, bei denen die Tesserae bewusst wahllos umgelegt wurden, um diese Bildelemente dem Betrachter nicht mehr präsentieren zu müssen.

Zusätzlich zu den Ortslagen werden auch Landschaften (Berge und Gebirgszüge) sowie Seen und Flüsse dargestellt.

Es gibt keine zweite, derart umfassende topographische Wiedergabe der spätantiken Idee vom ‚Heiligen Land‘ wie in der Madeba-Karte. Die besondere theologisch-liturgische Bedeutung des Mosaiks hat H.G. Thümmel betont: „Die Karte bietet nicht reine Geographie, sondern in der Auswahl der Orte und Gebäude und in der Aussage der Inschriften ist Heilsgeschichte demonstriert, die sowohl die alttestamentliche Geschichte, die Vita Christi wie die Kirchengeschichte in Gestalt heiliger Stätten umfasst“ (66).

Für potenzielle Pilger vor Ort bot die Karte zudem einen großartigen Überblick über ihre touristische ‚Gesamtaufgabe‘. „Zur Belehrung der Gläubigen mochte die Darstellung einer Auswahl von Örtlichkeiten genügen, für den Pilger aber wird die Karte zu einem Anreiz dann, wenn auch die Wallfahrtsorte und Heiligen Stätten der Zeit zur Darstellung gelangten. Manchem Pilger, auch aus fernen Ländern, wird an Hand dieses Schaubildes der Wunsch geweckt worden sein, auch die anderen traditionsreichen Stätten, die außerhalb der Hauptreiserouten gelegen waren, aufzusuchen“ (Cüppers 1968, 747). Tatsächlich hat der Reichtum der diesbezüglichen Funde im zentralen Ostjordanland dazu geführt, die Gegend um Madeba zu einem Zentrum des spätantiken Pilgerwesens zu erklären. Die materiellen Funde sprechen in diese Richtung – doch wird dies nicht in gleicher Weise durch die zeitgenössische Pilgerliteratur untermauert.

In der Tat ist die theologische Zweckbestimmung der Karte überzeugender als ihre Funktion als Pilgerführer. Das Mosaik schuf für die Betrachter eine räumliche Vorstellung von den Berichten des Alten und des Neuen Testaments. Es ist somit der älteste erhaltene Vorgänger theologisch interpretierender Bibelatlanten.

6.3. Quellen

Fragt man nach den Quellen für diese einzigartige Mosaikdarstellung, so ist zunächst die → Septuaginta zu erwähnen, aus der die Bibelverse auf der Karte zitiert werden. Ausführlich werden der Jakobs- und der Mose-Segen aus Gen 49,1-28 und Dtn 33,1-29 zitiert. Außerdem ist die Tabula Peutingeria zu erwägen. Allerdings könnte dieser Einfluss auch indirekt über das Onomastikon des Eusebius (→ Eusebius von Cäsarea) erfolgt sein. Es ist bemerkenswert, dass auf der Madeba-Karte keinerlei Wege zwischen den einzelnen Ortsvignetten eingezeichnet wurden.

6.4. Zeitliche Ansetzung

Da die Madeba-Karte die ‚Nea‘-Kirche in Jerusalem abbildet, die am 20. November 543 n. Chr. geweiht wurde, setzt dieses Datum den terminus post quem für das Entstehen des Kunstwerkes. Vergleichbar werden vier Kirchen – über die erst der Pilger von Piacenza um 570 n. Chr. berichtet – verzeichnet: die Kirchen in Galgala, das Grab der ägyptischen Märtyrer-Brüder bei → Askalon, St. Victor bei → Gaza und das Grab des Zacharias.

Hingegen sind einige Gebäude, die der Pilger von Piacenza in seinem Bericht nennt, nicht in die Karte aufgenommen worden, wie z.B. das Kloster Johannes des Täufers in Ainon (Sapsas / Chorath), Rahabs Haus in → Jericho sowie die Heiligtümer für die Propheten → Jesaja, → Habakuk und den Mönch Hilarion. Über diese Bauwerke werden die Schöpfer der Madeba-Karte vermutlich noch keine Nachricht besessen haben (terminus ante quem). All dies spricht für eine Herstellung der Karte um 565 bis 570 n. Chr. Stilistische Vergleiche kommen zu ähnlichen Ergebnissen.

6.5. Die Jerusalem-Vignette – die ‚Heilige Stadt‘

Die Heilige Stadt Jerusalem (so die gr. Inschrift HAΓΙA ΠOΛIC IEPOYCAΛHM HAGIA POLIS IEROUSALĒM) bildete das Zentrum der Madeba-Karte. Jerusalem wird als Vignette mit einer maximalen Länge (Nord nach Süd) von 0,93 m und einer größten Breite von 0,54 m beeindruckend detailgetreu dargestellt und im verwendeten Maßstab 1:1613 deutlich zu groß für das die Stadt umgebende Land.

Die bildliche Umsetzung folgt einer hellenistischen Technik. Der Blick wird – einem Vogel gleich – von einem weit erhobenen Standpunkt (hier von Westen) auf die Stadt geworfen. So können die Mauern überblickt und die Bebauung im Inneren sichtbar gemacht werden. Die Stadt wurde von Nord nach Süd geteilt und entlang des Cardo nach Osten bzw. Westen ‚aufgeklappt‘. Die Fassaden der Arkaden des zentralen Cardo, der angrenzenden Gebäude, Kirchen und Türme werden daher stets von innen her sichtbar.

Nur wenige Phänomene des Stadtbildes können hier beschrieben werden: Die Mauer schmiegt sich prominent um den Stadtbereich. Aus ihr ragen 21 Türme heraus, von denen zwei nicht in die Stadtmauer integriert wurden, sondern eingerückt südlich des Jaffa-Tores im Stadtgebiet lagen. Hier handelt es sich um die von Herodes d. Gr. errichteten Türme Phasaël (rechts) und Mariamne (links) (Abb.14/8). Ebenso deutlich erkennbar sind die Tore der Stadt, (im Uhrzeigersinn) das heutige Jaffa-Tor (Abb. 14/1; damals porta Dauid), das Damaskus-Tor (Abb. 14/2; porta Neapolitana), das Stephans-Tor im Osten (Abb. 14/3; porta Beniamin), das ‚Goldene Tor‘ (Abb. 14/4; porta speciosa), das Südtor der Stadt sowie der im Stadtbereich errichtete Durchgang nahe der ‚Nea‘, das Zions-Tor (Abb. 14/5).

Durch den von der Porta Neapolitana (dem heutigen Damaskus-Tor) zum Zions-Tor führenden Cardo (Abb. 14/6) wird die Stadt unterteilt. Der östliche, sekundäre Cardo (Abb. 14/7) beginnt ebenso wie der zentrale Cardo nahe des Nordtores, führt dann aber (am heutigen Österreichischen Hospiz vorbei) westlich des Tempelberges hinab in Richtung Süden zum Süd-Tor / Mist-Tor. Auch die von Ost nach West verlaufenden Hauptstraßen sind gut zu erkennen. Ein Decumanus führt vom Jaffa-Tor in die Stadt hinein (Abb. 14/8); ein zweiter vom sekundären Cardo in Richtung des heutigen Stephans-Tores zum Ölberg hinaus (Abb. 14/9).

Fast alle Gebäude der Stadt können eindeutig, zumindest aber annäherungsweise bestimmt werden. Dazu gehören u.a.:

  • die Grabeskirche (Abb. 14/10) im unteren zentralen Bereich der Vignette. Sie lag am Cardo westlich der Straße. Ihre Bedeutung hervorhebend füllt sie den Platz vom Cardo bis zur Stadtmauer aus. Dies betont und überhöht ihre Präsenz im Stadtbild. Gut zu erkennen sind (am Cardo beginnend) die Stufen zum Eingang im Osten (Abb. 15a), das Atrium mit drei Türen (Abb. 15b), das Langhaus der Konstantinischen Basilika mit seinem roten Ziegeldach (Abb. 15c), der Peristylhof – wo die Gläubigen den Golgotafelsen berühren konnten (Abb. 15d) – und die goldene Kuppel der Anastasis (Abb. 15e). Südlich der Kirche befand sich das vom Deutschen Evangelischen Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DEI) in Jerusalem unter der Erlöserkirche archäologisch wiederentdeckte Forum. Es wurde mit schwarzen Tesserae ausgelegt und mit weißen Steinen umrandet (Abb. 15f). Dabei wird es sich um die ebenso vom DEI nachgewiesenen massiven Rückhaltemauern rings um das Forum handeln. Nördlich der Grabeskirche steht ein merkwürdiger würfelförmiger Bau, der vermutlich das von G. Avni und J. Seligmann wiederentdeckte Baptisterium der Grabeskirche abbildet (Abb. 14/14);

  • die Hagia Sion (Abb. 14/11), die Kirche auf der höchsten Erhebung im Süden der Stadt mit ihrem direkt zum Betrachter gewandten vergoldeten Eingangstor. Der unmittelbar im Norden vorgelagerte Hallenbau könnte den Zugang zur Kirche gebildet haben, wo die von der Grabeskirche herkommenden Pilgerprozessionen einzogen. Die Kirche lag neben dem Zions-Tor (Abb. 14/5) am zu vermutenden Ende des Cardo;

  • und die gewaltige, 543 n. Chr. geweihte ‚Nea‘ (Abb. 14/12). Diese der Gottesmutter geweihte Kirche lag an der östlichen Seite des südlichen Cardo. Deren Doppeltür, Giebel und Dach werden an der Stelle tatsächlich abgebildet, wo N. Avigad die spärlichen Reste des Bauwerkes zwischen 1970 und 1982 nachweisen konnte.

Es zeigt sich, dass der Mosaizist die einzelnen Gebäude Jerusalems in sich durchaus realistisch darstellte. Natürlich musste eine Mosaikdarstellung mit typischen und charakteristischen Vereinfachungen, d.h. symbolhaft simplifiziert, arbeiten. Dennoch werden die für den Bildgestalter wichtigen Gebäude durch den Betrachter identifizierbar.

Bei alledem wollte der Künstler das Stadtbild auch nicht 1:1 wiedergeben, sondern lenkte die Betonung auf die für Christen heilsgeschichtlich wichtigen Stätten. Dabei werden z.B. die spezifisch jüdischen Traditionen, insbesondere der Tempelberg, bildtechnisch ausgeblendet. Das war wohl auch so beabsichtigt, schließlich ging es um ein Idealbild des christlichen Jerusalem im Mittelpunkt der Welt und des Heilsgeschehens.

6.6. Die südliche Levante – das ‚Heilige Land‘

Auch die südliche Levante wird auf der Madeba-Karte als ‚Heiliges Land‘ und nicht etwa als Straßenatlas des 6. Jh.s n. Chr. abgebildet. Neben → Jerusalem werden folgende große Städte mit einer eigenen, historisch relevanten Vignette aus der Vogelperspektive dargestellt: Neapolis (→ Sichem), Nikopolis, Diospolis, Jamnia Hippenos, Charak Moba, Azotus Paralios, Eleutheropolis, → Askalon, → Gaza und Pelusium. Die abgebildeten und inschriftlich verzeichneten Orte, deren Größe und Beischriften ergaben sich daher aus ihrer realen Bedeutung im 6. Jh. n. Chr. und / oder aus ihren biblischen Erwähnungen.

Kleine Städte werden mit individuellen Piktogrammen wiedergegeben, die jeweils ihre Stadtmauer und deren Tore von vorn sowie einige darüber hinausragende Gebäude abbilden. Dies sind u.a. → Betlehem, → Beerscheba und Jericho. Große Dörfer werden schematisch mit drei bis vier Türmen und Mauern sowie ein bis zwei Toren aufgeführt – wie z.B. → Ekron, → Bet Zur oder → Zoar. Kleine Dörfer erhielten nahezu uniform zwei Türme, eine Mauer und ein Tor, wie Tell Nimrīn (Koordinaten: 2096.1453; N 31° 54′ 00″, E 35° 37′ 44″) oder Seana (Tell Siḥān Koordinaten: 1056.0953; N 31° 26′ 53″, E 34° 31′ 58″).

Außerdem wurden spezielle Orte verzeichnet, die eigene biblische Traditionen oder Erinnerungen an Heiligenlegenden repräsentierten. Sie sind zumeist durch Haus-Piktogramme dargestellt – bei Kirchen ist dies häufig ein Gebäude mit rotem Ziegeldach. Diese Bauwerke können zusätzlich durch besondere Ausstattungselemente, je nach ihrer Tradition, spezifiziert werden: St. Victor bei Gaza (Memorialgebäude des Märtyrers) erhielt einen Vorbau. Die Kirche St. Philippus besaß einen Brunnen / Taufort (des im Neuen Testament erwähnten Eunuchen). Die griechische Beschriftung lautet allerdings: „Das (Heiligtum) des heiligen Philippus, wo, wie man sagt, Kandake der Eunuch getauft wurde.“ Das Heiligtum von Mamre (→ Hebron) wurde mit einem weiten Vorhof und einer → Terebinthe wiedergegeben (an der nach Gen 18 die drei Männer → Abraham erschienen). Die Kirche von Sychar bei Neapolis (Sichem) erhielt die Andeutung eines Brunnensteins (wo Jesus mit der samaritanischen Frau sprach) und Galgala (→ Gilgal) zeigte die zwölf ehemals im Erdreich aufgestellten Steine vermauert in der Wand vor der Kirche. Die ganz singulär dargestellte Kirche des Heiligen Zacharias bei Bet Zacara besaß einen Vorbau und einen angeschlossenen halbrunden, säulenbestandenen Hof – der möglicherweise um das Grab des Geehrten gelegt war.

Natürlich kann bei solchen Vignetten nicht immer ausgedeutet werden, um welche Gebäude es sich konkret handelte oder was der Mosaizist tatsächlich bei seiner Darstellung vor Augen hatte. Im Falle von Kurnub (Mampsis) stellt das Piktogramm ein Gebäude mit Giebeldach dar, was auf eine Kirche hinweist. Tatsächlich kämen als Wiedergabe der realen Stadtsilhouette zwei prominent gelegene Kirchen infrage – die sog. Ost- wie die Westkirche. Piktogramm und reale Stadtansicht fallen also bei kleineren Orten durchaus auseinander.

Einige Besonderheiten der Mosaikkarte dürfen nicht vergessen werden: die Darstellung der Thermen von Herodes d. Gr. und ihrer unmittelbar benachbarten Quellen in Kallirrhoë am Ostufer des Toten Meeres, des Wachturms mit angelegter Leiter sowie der Fähre über den → Jordan bei Jericho und schließlich des Salzsees oder gar Fischteichs von Thenessus am saitischen Nilarm.

M. Avi-Yonah klassifizierte schließlich die Inschriften in Bezug auf die verwendeten Bildsymbole. Er betonte, dass im judäischen Teil der Madeba-Karte 55 Piktogramme jeweils nur eine Ortsnamens-Beischrift erhalten hätten; in 18 Fällen seien zusätzlich der zeitgenössische Name im 6. Jh. n. Chr. mit dem biblischen verknüpft; elfmal erklärten die Inschriften den speziellen Charakter des Ortes oder Symbols, und in weiteren elf Bezügen deute die Beischrift auf das dort traditionell erzählte (biblische) Geschehen hin.

6.7. Weitere Mosaike mit Stadtdarstellungen

Die Darstellung von Architektur – von Gebäuden und Städten – in Mosaiken und Wandmalereien griff in der Spätantike hellenistische und römische Traditionen auf. Auch wenn die Madeba-Karte einen außergewöhnlichen Höhepunkt dieser Tradition darstellt, so gab es doch in den römischen Provinzen und auch in der südlichen Levante vielerlei weitere Mosaike mit diesem Genre. Dabei sei z.B. auf eine frühe Mosaikarbeit in Scythopolis (→ Bet-Schean), im Privathaus des Kyrios Leontis Kloubas aus dem 4. / 5. Jh. n. Chr. hingewiesen. Weitere Mosaike stammen aus

  • der Johanneskirche und von St. Peter und Paul in Gerasa (ca. 531 n. Chr.; ca. 540 n. Chr.);

  • der → Lot und Procopius geweihten Kirche in Nebo / Khirbet el-Mukhayyat (557 n. Chr.);

  • der Kirchen in Umm er-Rasas (Koordinaten: 2374.1010; N 31° 29′ 57″, E 35° 55′ 11″) (Kirche des Bischofs Sergius, 587-588 n. Chr.; Kirche des Priesters Wa’il, 586 n. Chr.; ‚Löwen-Kirche‘, 574 oder 589 n. Chr.);

  • der St. Stephanuskirche von Umm er-Rasas (729 n. Chr.; Abb. 18).

Literaturverzeichnis

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Abbildungsverzeichnis

  • Abb. 1 Lage und Umgebung von Madeba. © K.Soennecken.
  • Abb. 2 Plan von Madeba (A) und der „nördlichen Kirche“ (heute: Georgskirche oder Kirche der Madeba-Karte, B). © Schumacher 1895, Taf. II (geringfügig von der Autorin bearbeitet).
  • Abb. 3 Ausgrabungsbereiche auf dem Tell Madeba sowie Kirchen innerhalb des modernen Ortes. © K.Soennecken.
  • Abb. 4 Knochen-Plakette, Madeba-Museum. © Katja Soennecken.
  • Abb. 5 Madeba, die Marienkirche im modernen Mosaikmuseum, Legende: 2./3. Jh. (rot), 1. H. 6. Jh. (grün), Ende 6. / Anfang 7. Jh. n. Chr. (blau) und umayyadische Epoche (gelb). © Präsentation des Department of Antiquities of Jordan vor Ort, bearbeitet von D. Vieweger.
  • Abb. 6 Zentrale Rotunde der Marienkirche und Stufe zum Presbyterium. © K. Soennecken.
  • Abb. 7 Die personifizierte Stadt Madeba im Mosaik des „Hippolytos-Saals“. © K. Soennecken.
  • Abb. 8 Medaillon mit Darstellung eines Baumes mit Früchten an beiden Seiten, heute Logo des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes. © K. Soennecken.
  • Abb. 9 Vogelfang; Kirche der Apostel. © D. Vieweger.
  • Abb. 10 Junge mit Papagei; Kirche der Apostel. © D. Vieweger.
  • Abb. 11 Das personifizierte Meer; Kirche der Apostel. © K. Soennecken.
  • Abb. 12 Nordwestliche Kapelle; Kirche der Apostel. © K. Soennecken.
  • Abb. 13 Die Lage des Mosaiks. © Kraetzschmar 1897, 51.
  • Abb. 14 3D-Umsetzung der Jerusalem-Vignette. © Vieweger 2022, 457 Abb. 12.6.17 (nach Vincent / Abel II 1914-1926, Taf. 32).
  • Abb. 15 Die Grabeskirche auf der Madeba-Karte, Blick von Ost nach West. © Vieweger 2022, 458 Abb. 12.6.18 (nach Vincent / Abel II 1914-1926, Taf. 31).
  • Abb. 16 Die Jerusalem-Vignette. © Vieweger 2022, 451 Abb. 12.6.11 (nach Vincent / Abel II 1914-1926, Taf. 30).
  • Abb. 17 Die Madeba-Karte. © Vieweger 2022, 453 Abb. 12.6.13 (nach Jacoby 1905, Anlage).
  • Abb. 18 Die Repräsentation der Stadt Madeba im Bodenmosaik der St. Stephan Kirche in Umm er-Rasas. © K. Soennecken.

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